1. August 2004 |
Free Tibet Campaign
28 Charles Square, London N1 6HT, Tel. 020 7324 4605, Fax 020 7324 4606, www.freetibet.org, e-mail: mail@freetibet.org Aus "Free Tibet" Issue No. 37, Summer 2004 |
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Urgent Action für Rigzin Wangyal
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Rigzin Wangyal, 57, wurde im August 1995 verhaftet, weil man ihn verdächtigte, einer politischen Bewegung anzugehören, welche die Feiern zum Jahrestag der Gründung der Autonomen Region Tibet am 1. September 1995 zu stören gedachte. Er wurde zuerst zu 16 Jahren in Drapchi verurteilt, was jedoch im Oktober 1997 auf lebenslänglich (20 Jahre) verlängert wurde. Damaligen Berichten zufolge könnte diese Strafverlängerung eine Folge seiner politischen Aktivitäten im Gefängnis gewesen sein, die als eine Verletzung der Gefängnisverordnung angesehen wurden. |
Rigzin (zuweilen auch Rinzin genannt) befand sich im Drapchi Gefängnis, ehe er in die abgeschiedene, 650 km östlich von Lhasa gelegene Haftanstalt No. 2 der TAR (bei der Bevölkerung auch als Powo Tramo Gefängnis bekannt) verlegt wurde.
Rigzins Entlassung steht erst für 2015 in Aussicht, wenn er 68 Jahre alt sein wird, und einen früheren Gefängnisaufenthalt mit einberechnet, wird er dann wegen seiner friedlichen Proteste und seines Eintretens für ein freies Tibet 36 Jahre hinter Gittern gesessen haben.
Rigzin war bereits von 1967 und 1983 wegen der angeblichen Organisation einer Untergrundbewegung in Drapchi inhaftiert. Damals wurde er immer wieder unter Folterung verhört.
Vor seiner anfänglichen Festnahme arbeitete Rigzin in der Baubranche. Er war Bauarbeiter an dem Ngachen Lokhang Elektrizitätswerk in Lhasa, ehe er wegen seiner guten Kenntnisse sowohl der tibetischen als auch der chinesischen Sprache an der Geographischen Abteilung Anstellung fand. Bald verlor er diese Position jedoch wieder und wurde nach einem Wechsel in der chinesischen Führung, die ihn und andere Tibeter "falscher politischer Ansichten" bezichtigten, zum Arbeiter in der Shuini Chang Zementfabrik degradiert.
Rigzin kommt aus einer Familie politischer Aktivisten. Sein Bruder Tsedor wurde 1970 zusammen mit acht anderen jungen Männern hingerichtet, die beschuldigt wurden, eine Untergrundbewegung organisiert zu haben, und sein Schwager Karma Gelek verbrachte ebenfalls acht Jahre im Gefängnis. Sein Vater Lobsang Tsewang war vor der chinesischen Invasion Tibets ein hochrangiger Beamter der tibetischen Regierung (Khenjung). Seine Frau Sonam stammte aus der Yabshi Phunkhang Familie in Lhasa, aus auch der 13. Dalai Lama hervorging.
Seine Frau, die einem Bericht von 1996 zufolge ernstlich krank war, ersuchte dreimal die Behörden um die Erlaubnis, ihren Mann besuchen zu dürfen, doch jedes Mal blieb ihr Antrag ohne Antwort.
Da es unlängst Verlautbarungen gab, Rigzin befinde sich in einem kritischen Gesundheitszustand, bittet Free Tibet Campaign Sie, an die chinesische Regierung zu schreiben und um eine Haftaussetzung aus medizinischen Gründen oder um seine bedingungslose Freilassung zu bitten.
Quelle: Gu Chu Sum (Vereinigung ehemaliger politischer Gefangener mit Sitz in Indien), Tibet Information Network und Tibetan Centre for Human Rights and Democracy.
Bitte schreiben Sie an die nachstehenden Adressen und fordern Sie, daß Rigzin wegen seines schlechten Gesundheitszustands aus medizinischen Gründen oder bedingungslos freigelassen wird.
(Please write to those listed below for medical parole to be given to Rigzin, on account of his poor health, and for his unconditional release.)