19. Oktober 2009
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Drei Tibeter in Kardze zu bis zu sieben Jahren verurteilt

Unter Berufung auf einen Mönch aus dem Kloster Sera in Südindien teilte der Sender Voice of Tibet am Samstag mit, daß drei tibetische Mönche in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, im April 2009 zu Haftstrafen unterschiedlicher Länge verurteilt wurden.

Dem Mönch Samdup vom Kloster Sera zufolge wurden Tsewang Dakpa, Thupten Gyatso und Gyatso Nima am 6. Juni 2008 wegen einer Protestaktion im Bezirk Drango, TAP Kardze, festgenommen. Sie hatten antichinesische Parolen gerufen, die Freilassung des Panchen Lama Gendun Choekyi Nyima gefordert und die chinesische Regierung für fünfzig Jahre der Tyrannei und Unterjochung des tibetischen Volkes getadelt. Sie verlangten auch, daß Seine Heiligkeit der Dalai Lama in den Potala Palast zurückkehren dürfe. Nur eine halbe Stunde konnten sie ihre Parolen rufen, dann wurden sie von den Sicherheitskräften verhaftet und zusammengeschlagen.

Keiner wußte, wo die drei festgehalten wurden. Es kursierten Gerüchte, daß Tsewang Dakpa schon gestorben sei *. Irgendwann fanden die Angehörigen der drei Mönche dann heraus, daß diese in einem Gefängnis in einem Vorort von Chengdu inhaftiert sind. Tsewang Dakpas Vater versuchte zusammen mit einem Verwandten, seinen Sohn im Gefängnis zu besuchen, aber die Gefängnisleitung erlaubte es ihm nicht.

Besagter Quelle zufolge wurden Tsewang Dakpa zu sieben Jahren Gefängnis, Thupten Gyatso zu drei Jahren und Gyatso Nima zu einem Jahr verurteilt.

* Siehe: Das TCHRD erinnert an den 11. Internationalen Tag zur Unterstützung der Folteropfer

30. Oktober 2009

TibetCustom, http://www.tibetcustom.com/index.php

Dorfbewohner im ehemaligen Kham üben zivilen Ungehorsam

Aus einer Quelle aus Tibet verlautet, daß die Bewohner von vier Dörfern des Bezirks Jomda in der Präfektur Chamdo (vormals der westliche Teil von Kham), TAR, im März dieses Jahres ihre Felder den Schafen und Ziegen zum Abfressen überließen – eine Form ihres friedlichen Protestes gegen die Gewaltexzesse der chinesischen Regierung seit dem 10. März 2008. Ein paar Nachbardörfer taten es ihnen gleich. Einige örtliche junge Leute brachten außerdem verbal ihren Mißmut über die chinesische Herrschaft zum Ausdruck.

Die Folge davon war, daß die chinesischen Sicherheitskräfte diesen Monat acht junge Tibeter festnahmen: Lama Palchen Wangyal, 25, dessen Bruder Kalsang Gyaltsen, 19, Choega, 31, Tenpa Namgyal, 25, dessen Bruder Thupten Namgyal, 20, Ogyen Sonam, 19, Paljor, 26, und Thupten, 21.

Kalsang Gyaltsen, Thupten und Ogyen Sonam wurden inzwischen freigelassen, aber mußten infolge der brutalen Mißhandlungen, denen sie im Polizeigewahrsam ausgesetzt wurden, in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die chinesischen Beamten folterten die Festgenommenen, um aus ihnen herauszupressen, wer für diese Art des Protestes der Dorfbewohner verantwortlich ist und wer ihn angeführt hatte.

Chinesische Soldaten und Zivilbehörden haben daraufhin die Kontrollen in der Gegend verstärkt und veranstalten nun wieder öffentliche Meetings, an denen die Teilnahme Pflicht ist.

Die dortigen Tibeter bitten internationale Organisationen, die sich der Sache Tibets widmen, sich für die Freilassung und den Schutz der noch Inhaftierten einzusetzen, und die Nachricht in den Medien zu verbreiten.