16. November 2020
Free Tibet, www.freetibet.org

Tibetische Buddhisten sollen die Inhalte des Siebten Arbeitsforums zu Tibet studieren

Bei zahlreichen in ganz Tibet abgehaltenen Meetings sollen Buddhisten in der Ideologie der KPCh unterrichtet werden.

So beriefen die Behörden am 13. Oktober in Kardze Vertreter des Buddhismus aus der gesamten Region zu einem Meeting ein, wo sie sich mit den Beschlüssen des Siebten Zentralen Arbeitsforums zu Tibet zu beschäftigen hatten, wie unser für Recherchen zuständiger Partner Tibet Watch mitteilte.

Die Angleichung des Buddhismus an die sozialistische Gesellschaft war ein Hauptthema der Konferenz, der der Parteisekretär der Tibetisch-Autonomen Präfektur Kardze, Liu Chengming, vorstand und an der andere politische Persönlichkeiten und führende Buddhisten teilnahmen.
Liu rief in Erinnerung, daß Patriotismus die Grundlage sei, um den tibetischen Buddhismus an das, was die KPCh eine „sozialistische Gesellschaft“ nennt, anzupassen.

Das Meeting in Kardze

Am 13. September gab es in Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, eine ähnliche Konferenz. Dort forderte ein hochrangiger Funktionär, Zhang Guohua, alle tibetischen Buddhisten auf, die Ergebnisse des Siebten Zentralen Arbeitsforums zu Tibet zu studieren und umzusetzen.

Zhang sagte, die tibetischen Buddhisten müßten den Geist des Siebten Zentralkomitees über die Tibet-Arbeit aufnehmen, ihn bekannt machen und umsetzen, was eine politische Aufgabe sei. Er wiederholte die Forderung nach der Sinisierung des tibetischen Buddhismus.

Das Siebte Zentrale Arbeitsforum zu Tibet ist eine hochrangige Tagung am 29. und 30. August gewesen, auf der Präsident Xi Jinping die Tibet-Politik der Kommunistischen Partei für die nächsten fünf Jahre dargelegt hatte. Er rief zu einer Stärkung der Führungsteams auf allen Ebenen der KPCh in Tibet auf, um Pekings Kontrolle zu konsolidieren, wobei er auch die Wichtigkeit der Grenzsicherung betonte.

Er forderte eine verbesserte allgemeine Erziehung, um den Sozialismus chinesischer Ausprägung zu fördern, wozu auch Änderungen der Lehrbücher für die Schulen nötig wären. Der Buddhismus sollte dem chinesischen sozialistischen System angepaßt werden, der Patriotismus Vorrang vor der Religion haben.
   
Wie Free Tibet zuvor berichtete, wurden auch die Mönche und Nonnen in Larung Gar angehalten, sich mit dem Siebten Zentralen Tibet-Arbeitsforum zu befassen. Im September wurden Seminare für tibetische Buddhisten aus weiteren zwei Klöstern organisiert, um sie über die Inhalte der Tagung zu instruieren.