8./30. August 2018 |
Radio Free Asia, www.rfa.org, Free Tibet, www.freetibet.org
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Tibetischer Geschäftsmann nach fünf Monaten immer noch vermisst
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Tenzin Choephel |
„Als die Polizei später kam, um seine Wohnung zu durchsuchen, fanden sie einige politische Schriften und Bilder des Dalai Lama bei ihm“. Der Besitz von Bildern Seiner Heiligkeit des Dalai Lama wird im besetzten Tibet als ein Verbrechen angesehen.
„Aber niemand weiß, was genau die Gründe für dieses unvermittelte Vorgehen der chinesischen Behörden gegen ihn sind“, fuhr die Quelle fort.
Tenzin Choephel, der in den Vierzigern und unverheiratet ist, kommt aus dem Dorf Sharong Tachen No. 5 in dem Stadtbezirk Nagchu. In der Vergangenheit bemühte er sich um Projekte zum Schutz der Umwelt und zum Studium der tibetischen Geschichte.
„Er arbeitete auch hart für die Förderung der Einheit unter den Tibetern“, sagte die Quelle und fügte hinzu: „Vor einigen Jahren setzte er sich bei chinesischen Offiziellen von der Kreis- bis zur Präfekturebene auf seine eigenen Kosten und erfolgreich für den Schutz heiliger Berge in der Gegend von Nagchu ein, die von Bergbauprojekten bedroht waren“.
2015 wurde Ngawang Gyaltsen, ein Mönch des Klosters Shak Rongpo in Nagchu streng geheim von der chinesischen Polizei festgenommen und im Gewahrsam heftig gefoltert, ehe er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
„Die Verwandten von Tenzin Choephel befürchten nun, daß ihm in der Hand der Chinesen ein ähnliches Schicksal drohen könnte“, heißt es weiter aus der Quelle.
Isolationshaft wird von den Behörden im besetzten Tibet häufig praktiziert. Viele Tibeter werden monatelang festgehalten, ohne daß die Behörden einen Grund dafür nennen, was eine grobe Verletzung internationaler Normen darstellt.
Opfer des Verschwindenlassens - Plakat von GuChuSum bei einer Kundgebung am 30. Juli |
Der “Internationale Tag der Verschwundenen“ am 30. August will auf das Schicksal von Personen aufmerksam machen, die vermißt werden. Dazu gehören diejenigen, die vom Staat verschleppt wurden, die ohne das Wissen ihrer Freunde und Familien an unbekannten Orten festgehalten werden und die in Gefahr stehen, gefoltert zu werden. All dies ist in Tibet eine nur zu übliche Praxis
Unter der chinesischen Regierung werden Tibeter von der Polizei und den Sicherheitskräften ergriffen, inhaftiert und gefoltert wegen so simpler „Delikte“, wie Emails über Menschenrechte an Leute im Ausland zu schicken, dem Dalai Lama alles Gute zum Geburtstag zu wünschen oder Lieder zu singen.
Sie werden abgeführt, ohne Anklageerhebung festgehalten und schließlich nach geheimen oder Scheinprozessen zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Dieses Verschwindenlassen hat den Zweck, Tibeter zu bestrafen, die gegen die Besatzungsmacht Widerstand leisten oder mit ihr in Konflikt geraten, um andere Tibeter davon abzuhalten, sich gegen die Besatzung zu wehren oder frei ihrer Kultur Ausdruck zu verleihen.
Kurzlink: https://bit.ly/2NFKlDS
Mit Darstellung folgender Gefangener und Links zu Petitionen für ihre Freilassung:
Wangdu
Khenpo Pagan and Geshe Orgyen
Sonam Lhatso
Lobsang Gendun
Yeshe Choedron
Thardhod Gyaltsen
Jamyang Lodru
Oder in Übersetzung:
http://www.igfm-muenchen.de/tibet/ftc/2017/In-the-darkness_1.10.17.html