4. Oktober 2006
Free Tibet Campaign
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Bestürzende Nachricht: Chinesische Soldaten schießen auf tibetische Flüchtlinge am Grenzpass zu Nepal

Free Tibet Campaign ruft die Nepal- und China-Büros des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHR) auf,

a) unverzüglich die Aussagen eines westlichen Bergsteigers zu untersuchen, nach denen die chinesische Armee auf schutzlose tibetische Flüchtlinge das Feuer eröffnete.

MountEverest.net, eine Website für Bergsteiger, zitiert eine „vertrauenswürdige Quelle“, wo von einem Augenzeugen berichtet wird, daß chinesische Soldaten auf eine Gruppe tibetischer Flüchtlinge schossen, die zum Nangpa-La Paß an der Grenze zu Nepal aufstiegen.

Der Augenzeuge, der den Cho Oyu besteigen wollte, sagte: „Am frühen Morgen des 30. September sah ich, wie sich Tibeter in einer Reihe hintereinander auf den Paß zu bewegten. Dann wurden plötzlich, ohne Warnung, Schüsse abgegeben. Wieder und wieder. Die Leute begannen, den Berg hinaufzurennen. Zwei Menschen lagen am Boden und standen nicht mehr auf. Dann wimmelte das vorgeschobene Basis-Lager von chinesischen Soldaten.“

b) Der Bergsteiger sagte weiter, andere Tibeter, die am Berg waren, vermuten, daß möglicherweise bis zu sieben Flüchtlinge erschossen und ihre Leichen in eine Gletscherspalte unweit des Cho Oyu Base Camp geworfen wurden.

MountEverest.net schreibt, Bergsteiger hätten auch früher des öfteren berichtet, Schüsse gehört zu haben, dies sei aber das erste Mal, wo ein Westler unmittelbar Augenzeuge wurde, wie Tibeter auf ihrem Weg zur nepalesischen Grenze erschossen wurden.

„Wir wissen, daß jährlich um die 2.500 Tibeter über den Himalaya ins Exil fliehen, um der brutalen Realität der chinesischen Besatzung zu entkommen“, kommentierte Matt Whitticase von Free Tibet Campaign. „Wie viele von ihnen von der chinesischen Grenzpolizei ergriffen oder beschossen werden, ist kaum in Erfahrung zu bringen. Bisherige derartige Behauptungen wurden leider nicht untersucht. Es ist daher unerläßlich, daß diese Augenzeugenberichte ernst genommen werden, und die zuständigen Stellen etwas unternehmen, um für die Sicherheit der nach Nepal fliehenden Tibeter zu sorgen“.