25. Mai 2005 |
Free Tibet Campaign
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Kampagne: "Stop the Torture in Tibet", Fall Lobsang Tenphen
FTC will mit seiner Kampagne "Stop the Torture in Tibet" auf die anhaltende Anwendung von Folter und Mißhandlung in den tibetischen Gefängnissen, Haftzentren und Arbeitslagern aufmerksam machen. Seit 2002 hat China auf den Druck von Regierungen und Einzelpersonen aus aller Welt hin mindestens 14 politische Gefangene freigelassen, woraus ersichtlich ist, wie empfindlich dieser Staat auf internationale Kritik an seinem Umgang mit den Menschenrechten reagiert. Dadurch daß wir auf einzelne Gefangene aufmerksam machen, die besonders heftig gefoltert werden, möchten wir sowohl zu ihrer baldigen Freilassung als auch einem Ende der Folterpraxis in Tibet überhaupt beitragen.
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Lobsang Tenphen, 39, wurde am 12. Februar 2003 festgenommen, und seitdem fehlt jede Spur von ihm. Er gehört zu der uns bekannt gewordenen Gruppe von 13 Tibetern, die der zweiten Verhaftungswelle im Zusammenhang mit dem Fall Tenzin Deleg Rinpoche zum Opfer fielen. Ihre Verhaftung erfolgte kurz nachdem im Januar 2003 der Rinpoche und Lobsang Dhondup erfolglos Berufung gegen ihr Todesurteil eingelegt hatten und Dhondup hingerichtet wurde. Die anderen zwölf waren einige Zeitlang im Gefängnis Yak-ra-pukh im Kreis Dartsedo, TAP Kardze, Sichuan, inhaftiert, sind aber inzwischen freigelassen worden. Es könnte sein, daß auch Tenphen in diesem Gefängnis festgehalten wird. Man nimmt an, daß die Behörden ihn verdächtigen, Einzelheiten über das Berufungsverfahren von Tenzin Deleg Rinpoche und Lobsang Dhondup den Medien und der Außenwelt mitgeteilt zu haben.
Der aus der Gemeinde Zampa in Lithang gebürtige Tenphen ist ein Geschäftsmann und mit Sonam Dolma, der Nichte von Tenzin Deleg Rinpoche, verheiratet. Am 12. Februar drangen sechs Polizisten in Tenphens Haus ein, um ihn festzunehmen. Seine Frau und ihr Vater erhoben Protest gegen die Festnahme und fragten nach dem Grund. Die Sicherheitsbeamten erklärten der Familie, "sie hätten ihm nur ein paar Fragen zu stellen, es würde ihm aber nichts geschehen und er würde bald zurückkehren".
Seit seiner Verhaftung wurde niemand von seinen Angehörigen erlaubt, ihn zu besuchen, sie wissen nicht einmal, wo er sich befindet. Sie haben sich an die Sicherheitsabteilung des Distrikts Lithang, an die nationale Sicherheitsbehörde in Kardze und an andere Behörden gewandt, um etwas über Tenphens Gesundheitszustand und seinen Verbleib zu erfahren, doch bisher ohne Erfolg. Sie fürchten, daß auch er Mißhandlung und Folter unterzogen wurde, wie sie in den Haftzentren und Gefängnissen Tibets Routine sind. Die Tatsache, daß sich die Behörden wiederholt weigerten, eine Aussage über seinen Aufenthaltsort zu machen, läßt die Familie sogar um sein Leben bangen (Quellen: TIN, TCHRD, A.I., HRW).
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