August 2005 |
Free Tibet Campaign
28 Charles Square, London N1 6HT, Tel. 020 7324 4605, Fax 020 7324 4606,
www.freetibet.org, e-mail: mail@freetibet.org
|
Seite drucken |
Kampagne: "Stop the Torture in Tibet" - Fall Kunchok Tenpa und Tsundue Gyamtso
FTC will mit seiner Kampagne "Stop the Torture in Tibet" auf die anhaltende Anwendung von Folter und Mißhandlung in den tibetischen Gefängnissen, Haftzentren und Arbeitslagern aufmerksam machen. Seit 2002 hat China auf den Druck von Regierungen und Einzelpersonen aus aller Welt hin mindestens 14 politische Gefangene freigelassen, woraus ersichtlich ist, wie empfindlich dieser Staat auf internationale Kritik an seinem Umgang mit den Menschenrechten reagiert. Indem wir auf einzelne politische Gefangene besonders hinweisen, die unter schwerer Folter zu leiden haben, möchten wir sowohl auf ihre baldige Entlassung hinwirken als auch auf ein Ende der Folterpraxis in Tibet überhaupt.
|
|
Hintergrund
Kunchok Tenpa, 24, und Tsundue Gyamtso, 23, sind Mönche aus dem Kloster Taktsang Lhamo Kirti; sie wurden im Jahr 2004 zu je drei Jahren Haft verurteilt, weil sie angeblich Plakate, auf denen Unabhängigkeit für Tibet gefordert wurde, angebracht hätten. Beide hatten im Kloster Kirti buddhistische Dialektik studiert.
Zwischen 2002 und 2003 wurden in der Umgebung dieses im Distrikt Dzoege, TAP Ngaba, Provinz Sichuan in Osttibet, gelegenen Klosters Protestplakate angebracht. Auf dem erstem wurde die Unabhängigkeit gefordert, auf dem zweiten die korrupten chinesischen Kader angeprangert und auf dem dritten und letzen die Tibeter dazu aufgefordert, Läden und Restaurants zu boykottieren, die sich im Besitz von chinesischen Hui-Moslems befinden.
Wie Augenzeugen berichten, durchsuchten eines Morgens im Januar 2003 zwanzig PSB-Sicherheitskräfte aus dem Distrikt Dzoge das Kloster Kirti nach belastendem Material. Im Zimmer von Kunchok Tenpa fanden sie Entwürfe für neue Plakate. Er wurde sofort festgenommen und zur Polizeistation Dzoege gebracht, die sich zwei Wegstunden entfernt vom Kloster befindet. In der Zwischenzeit konnte sich Tsundue Gyamtso nach Lhasa absetzen. Er wollte nach Tenpas Verhaftung nach Indien fliehen. Nach einem Monat Aufenthalt in Lhasa tauchte er unter und versteckte sich einige Monate im Dorf Meru-Nyin-sip im Kreis Junan, Provinz Gansu. Später verlegte er sein Versteck in die nahegelegene Nomadengegend Dokday. Etwa ein Jahr nach seinem Verschwinden erhielt das PSB von Dzoege Kenntnis von seinem Versteck und nahm ihn Mitte 2004 fest.
Aktuellen Berichten zufolge sind die Mönche in einem Gefängnis im Distrikt Mong, Sichuan, inhaftiert und es besteht Anlaß zu Besorgnis bezüglich ihres Wohlbefinden und Gesundheitszustands. Die chinesischen Behörden gestehen ihren Familien nach wie vor kein Besuchsrecht zu.
In den letzten Jahren ist das Kloster Taktsang Lhamo Kirti zur Zielscheibe strenger Überwachung und Kontrolle durch die Behörden geworden. 2002 drohten sie ihm mit der Schließung, nachdem die dort wohnenden Tibeter an die Obrigkeit appelliert hatten, dem im Exil in Dharamsala befindlichen Rinpoche von Kirti den Besuch seiner Heimat zu gestatten. Das Gesuch wurde abgeschlagen und der Kirti Rinpoche als Reaktionär hingestellt. Am 29. Juni 2003 schlossen die Behörden die Taktsang Lhamo Kirti angegliederte Klosterschule, die sogenannte "Kirti Monastic School", und kurz darauf, am 31. Juli 2003, verschwand der Wohltäter und Förderer des Klosters Soepa Nagur. Quelle: TCHRD
|