26. Februar 2004 |
Free Tibet Campaign
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Urgent Action: Phuntsog Nyidrol freigelassen!Die 37-jährige Phuntsog Nyidrol, die letzte aus der Gruppe der sogenannten "Drapchi 14"-Nonnen, wurde infolge zahlreicher internationaler Kampagnen von Free Tibet Campaign (FTC) und anderen Menschenrechtsorganisationen am 26. Februar freigelassen. Nachdem sie wegen friedlichen Protestes 15 Jahre im Drapchi Gefängnis verbüßt hatte, wurde sie ein Jahr vor Ablauf ihrer Haftstrafe entlassen - offiziellen chinesischen Angaben zufolge wäre ihre Entlassung regulär am 21. März 2005 fällig gewesen. Wie Ngawang Sangdrol berichtet, sei Phuntsog Nyidrol bereits 2002 (dem Jahr, in dem Ngawang Sangdrol entlassen wurde) "gesundheitlich sehr schlecht dran" und "von den im Gefängnis verabreichten Schlägen und Folterungen psychisch entsetzlich mitgenommen" gewesen. Höchstwahrscheinlich benötigt sie auch jetzt noch dringend ärztlichen Beistand. Phuntsog Nyidrol wurde 1989, als sie gerade 20 Jahre alt war, in Lhasa verhaftet, nachdem sie bei einem friedlichen Protest mitgemacht hatte. Ursprünglich wurde sie zu 8 Jahren verurteilt, doch nachdem sie 1993 zusammen mit 13 weiteren Nonnen heimlich Unabhängigkeitslieder aufgenommen hatte, die in der Folge ihren Weg in die Außenwelt fanden, wurde ihre Strafe um weitere 8 Jahre verlängert. Allen Beteiligten wurden die Strafen verlängert. 2001 erhielt Phuntsog ein Jahr Strafnachlaß, weil sie angeblich Reue bekundet hätte. Mit ihrer Freilassung beträgt die Zahl der seit 2002 vorzeitig entlassenen tibetischen politischen Häftlinge dreizehn - fünf davon sind "Drapchi 14" Nonnen. Der Zeitpunkt ihrer Entlassung ist beachtenswert. Darin könnte man das Bestreben Chinas sehen, von der weltweiten Kritik an seiner Menschenrechtspraxis, die in dem am 25. Februar herausgekommenen jährlichen Länderbericht des US State Department mit "erbärmlich" bezeichnet wurde, abzulenken. Dieser Bericht sollte auf dem Weg zur Einbringung einer chinakritischen Resolution durch die USA auf der diesjährigen Sitzung der UN Menschenrechtskommission in Genf (15. März - 23. April) ein erster Schritt sein. Der 26. Februar markierte auch den Beginn des halbjährlichen EU-China Menschenrechtsdialogs - diesmal in Irland. Zahlreiche NGOs kritisieren an diesem Dialog, daß er keine greifbaren Resultate zeitige. In der Tat lehnten die USA Chinas Einladung zu einer Wiederaufnahme des bilateralen Dialogs über die Menschenrechte ab, weil China "rückfällig" geworden sei und sich nicht an seine Verpflichtungen halte. FTC möchte all denjenigen danken, die bisher zugunsten von Phuntsog Nyidrol Protestbriefe schrieben. Wir begrüßen ihre Freilassung, bitten jedoch die chinesischen Behörden, falls sie es möchte, ihr die Ausreise aus Tibet zu gestatten, sei es nun um sich in ärztliche Behandlung zu begeben oder um den Schikanen zu entgegen, die ehemalige politische Gefangene unweigerlich erwarten. "Der Mangel an Freiheit in Tibet ist besonders gravierend für politische Ex-Gefangene. Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung bezeugen, daß genau dies die Situation ist, in der Phuntsog Nyidrol sich jetzt befinden wird", kommentierte Ngawang Sangdrol, als sie die Nachricht hörte. |
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Aktion |
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