30. November 2001 |
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Abbruch der Unterkünfte von Mönchen/Nonnen geht weiter
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Im September begaben sich auf Instruktion der chinesischen Regierung Arbeitsteams in die monastische Siedlung Yachen in Osttibet und befahlen Hunderten von Mönchen und Nonnen, ihre eigenen Behausungen zu zerstören und den Ort zu verlassen. Bis zum 10. Oktober wurden schätzungsweise über 800 Wohnhütten zerstört und etwa 1000 Mönche und Nonnen zum Verlassen des Ortes gezwungen. Mehrere Monate nach den Ausweisungen und dem Abriß der Quartiere des buddhistischen Komplexes Serthar nahmen die Behörden nun eine weitere monastische Siedlung aufs Korn. In der ersten Septemberwoche kamen Kader von der Distriktverwaltung in die Mönchssiedlung Yachen (Distrikt Pelyul, Provinz Sichuan) und markierten eine Reihe von Häusern mit dem chinesischen Wortzeichen "chai", das "Abriß" bedeutet. Sie gaben bekannt, daß nur ortsansässige Studenten in dem Kloster bleiben dürften und die Behausungen den Bewohner selbst demoliert werden müßten. Nicht zerstörte Häuser würden von den Kadern abgerissen, und dem/der betreffenden Mönch/Nonne würden dafür 200 Yuan ($25) abverlangt werden. Auf offiziellen Wandplakaten, die überall im Kloster angeheftet wurden, war zu lesen: "Diejenigen Behausungen, die außerhalb der von dem Arbeitsteam markierten Grenze fallen, müssen bis 15. September 2001 abgerissen werden. Wenn sie nicht von ihren Bewohnern zu dem genannten Datum zerstört worden sind, wird die Volksregierung von Distrikt Pelyul die Behausungen gewaltsam demolieren, und gemäß den geltenden Gesetzen gegen jene Individuen, die dem Befehl nicht Folge leisteten, strafrechtlich vorgehen." Um Mitte Oktober waren etwa 800 Unterkünfte abgerissen worden. Man nimmt an, daß annähernd 1.500 Mönche/Nonnen in Yachen übrigbleiben. Zuvor betrug die Zahl der Bewohner zwischen 2500 und 3000. Eine Nonne, die nach ihrem Weggang von Yachen interviewt wurde, berichtete, viele hätten ihre eigenen Hütten zerstören müssen. "Wir weinten und schluchzten alle, was hätten wir sonst auch tun können? Wenn wir die Wände nicht selbst eingestoßen hätten, dann hätten sie uns geschlagen und uns obendrein noch unsere Sachen weggenommen." Die Vertreibung von Mönchen/Nonnen und der Abriß von Behausungen in den monastischen Siedlungen Serthar und Yachen ist seit der Kulturrevolution der schlimmste Angriff der Chinesen auf die tibetische monastische Struktur. (Quelle: International Campaign for Tibet) Khenpo Jigme Phuntsog, der oberste Lehrer in dem monastischen Komplex von Serthar (Präfektur Karze, Provinz Sichuan) soll nach Chengdu gebracht worden sein. Ob er dort medizinische Behandlung erfährt, ist nicht bekannt. Khenpo war bereits bei schlechter Gesundheit, ehe im Juni mit der Zerstörung der Behausungen in Serthar begonnen wurde. Man nimmt an, daß sich sein Zustand rasant verschlechterte, nachdem die Arbeitsteams der Regierung ankamen, und er seine Belehrungen einstellen mußte. Zuerst kam er in eine Militärklinik zur ärztlichen Behandlung, ehe er nach Chengdu verlegt wurde. Über 1000 Behausungen wurden in dem Komplex Serthar zerstört, der auch als Larung Gar bezeichnet. Die Behörden verfügten anfänglich, daß von der bisherigen Zahl von 7000 nur 1400 Mönche und Nonnen in Serthar bleiben dürften. Neuesten Berichten zufolge fahren die Behörden jedoch mit den Ausweisungen fort, um die Bevölkerung noch mehr zu dezimieren. Eine Nonne soll sich sogar das Leben genommen haben, nachdem ihre Hütte zerstört wurde. (Quelle: Tibet Information Network) |
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Bitte schreiben Sie höfliche Briefe an nachstehende Adressen, in denen Sie um folgendes bitten:
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1) Director of the State Council Bureau of Religious Affairs YE Xiaowen Juzhang Guowuyuan Zongjiao Shiwuju Guowuyuan 22 Xianmen Dajie Beijingshi 100 017 People's Republic of China Anrede: Dear Director 2) Director of the Sichuan Provincial Bureau of Religious Affairs ZHANG Tinghan Buzhang Tongyi Zhanxian Gongzuobu Chengdushi Sichuansheng People's Republic of China Anrede: Dear Sir 4) The Chinese Ambassador to the UK Botschaft der Volksrepublik China Märkisches Ufer 54 10179 Berlin |