31. August 2001 |
Free Tibet Campaign |
Ausweisung von Tausenden von Mönchen/Nonnen aus Serthar
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Tausende von Mönchen und Nonnen wurden aus einem der wichtigsten Zentren des tibetischen Buddhismus in Tibet hinausgeworfen. Chinesische Offizielle und bewaffnete Volkspolizisten zwangen Mönche und Nonnen, die monastische Siedlung Serthar zu verlassen und verlangten, daß sie Dokumente zur Schmähung des Dalai Lama unterschreiben und geloben, nicht wieder zurückzukehren. Es gibt Hinweise, daß über tausend Wohnhütten zerstört wurden. Khenpo Jigme Phuntsog, dessen Gesundheit zusammengebrochen ist, mußte sich unter Druck der Chinesen dem Ausweisungsbefehl fügen. Im Juni dieses Jahres trafen hochrangige Funktionäre aus Peking, sowie Politoffiziere von der Vereinten Arbeitsfront und andere regionale Kader in dem Institut ein, um dessen Belegschaft von schätzungsweise 7.000 auf 1000 Mönche und 400 Nonnen zu reduzieren. Die Offiziellen verlangten von den ausgewiesenen Mönchen/Nonnen, daß sie Dokumente unterschreiben mit der Denunzierung des Dalai Lama, der Verpflichtung nicht zurückzukehren und dem Versprechen, die Richtlinien und die Politik der chinesischen Regierung zu respektieren. Viele der Nonnen, welche die erste Zielscheibe der Aktion waren, hätten sich entfernt, ohne das Dokument zu unterschreiben, heißt es. Die Beamten hatten auch Order, die Wohnviertel abzureißen, um sicherzustellen, daß die Ausgewiesenen nicht zurückkehren. Seit Juni wurden über 1.000 Behausungen abgerissen. Zuerst wurden rund 1.000 buddhistische Studenten aus China zum Verlassen aufgefordert, worauf die Mehrheit der Nonnen (man nimmt an etwa 3.000) an die Reihe kamen. Zuverlässigen Quellen zufolge leiden die Nonnen nun große Not und einige seien sogar nervlich zusammengebrochen und depressiv geworden. Diesen Nonnen soll auf Befehl der Lokalbeamten die medizinische Hilfe verweigert worden sein. Ein Mönch aus dieser Gegend, der jetzt im Exil lebt, erzählte, die Behörden hätten den Monat Oktober als Frist für den Abschluß der Aktion gesetzt. Die Offiziellen erklärten den Mönchen und Nonnen, daß der Beschluß in drei Etappen durchgeführt werde - Informierung, Überredung zum freiwilligen Verlassen des Instituts, Durchsetzung des Beschlusses mit staatlicher Gewalt. Sie drohten damit, daß Insassen, die sich abweisend und nicht kooperativ gebärden, verhaftet und ihre Unterkünfte abgebrannt oder abgebrochen würden. Die Mönche und Nonnen von Serthar hätten gesagt, sie würden sich eher das Leben nehmen als das Institut zu verlassen. Das in Kham (Präfektur Kandze, Provinz Sichuan) gelegene Institut zog Mönche, Nonnen und Studenten des Buddhismus aus ganz Tibet, China, sowie aus Hongkong, Taiwan und der Inneren Mongolei an. Dieser ethnische Mischmasch war wohl einer der Hauptgründe für den Ausweisungsbeschluß, da die Chinesen eine Verbreitung tibetischer Ansichten und Ziele fürchten. Man nimmt an, daß in Zukunft nur noch Studenten aus Sichuan in dem Institut geduldet werden. Das monastische Zentrum Serthar, das auch unter dem Namen Larung Gar bekannt ist, wurde von Khenpo Jigme 1980 gegründet. Es genoß wegen seiner strengen Konzentration auf das Studium des Buddhismus großes Ansehen. Obwohl die Belegschaft etwa 7.000 Personen betrug, schwoll sie zu Zeiten religiöser Feste auf 10-15.000 an. Durch Vermeiden von politisch heiklen Themen gelang es Khenpo Jigme, eine harmonische Beziehung zu den Lokalbehörden aufzubauen. Man vermutet, daß er die Chinesen das erste Mal im Dezember 1995 verärgerte, als er sich weigerte, der Inthronisierung des von China ernannten Panchen Lama beizuwohnen. Als die Ausweisungen begannen, ersuchte Khenpo Jigme die Regierung, "die religiösen Überzeugungen des Volkes zu schützen". Es wurde berichtet, daß er seitdem unter strenger Überwachung stehe und seine Gesundheit sich bedeutend verschlechtert hätte. Es ist zu befürchten, daß Khenpo Jigme und andere Lehrer nun Repressalien von der chinesischen Regierung erfahren werden. |
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