28. April 2011
Department of Information and International Relations, www.tibet.net

Ungezügelter Goldabbau in Rebkong bedroht Mensch und Natur

Die giftigen Abwässer, die durch die ungezügelte Ausbeutung einer Goldlagerstätte in der Nähe eines heiligen Berges in Rebkong in Nordost-Tibet (TAP Malho, Provinz Qinghai) entstehen, verunreinigen seit Jahren den Fluß Gu Chu.

Die ortsansässigen Tibeter, deren Leben von dem Wasser dieses Flusses abhängig ist, klagen, daß ihre Gesundheit sowie die Ökologie in der ganzen Gegend bedroht seien.

Lastwagen transportieren die Erze Tibets ab
(Bild: Woeser)

Das Wasser des Gu Chu, der an einem seit Generationen verehrten Berg in Ku-Dhe Karong entspringt, dient Mensch und Tier in Rebkong als Trinkwasser. Doch nun ist ihr Leben ernsthaft bedroht, weil der Fluß infolge des von der chinesischen Regierung in den letzten 10 Jahren rücksichtslos betriebenen Bergbaus regelrecht vergiftet worden ist. Trotzdem geht der Abbau der Bodenschätze unvermindert weiter.

Auf dem heiligen Berg gibt es neun verschiedene Gebetsstätten, die von Reisenden und Pilgern aufgesucht werden, und zwei heilige Höhlen. Wie sie sagen, wird er seit vielen Generationen als die Wohnstätte einer Gottheit verehrt. Die Goldschürfer ruinierten nicht nur die alpinen Weiden und dezimierten die Artenvielfalt, sondern beraubten diesen ehrwürdigen Ort auch seiner heiligen Atmosphäre.

Die durch den Goldabbau entstandenen Abfallprodukte werden achtlos auf die Weidegründe gekippt. Die Abwässer gelangen so direkt in den Gu Chu Fluß, was bei Mensch und Tier gleichermaßen großen Schaden anrichtet.

Die dort ansässigen Bewohner reichten bei den Lokalbehörden wie auch bei der Zentralregierung schon zahlreiche Beschwerden gegen die Goldschürfer ein, aber alles war umsonst. Vielmehr wurden die Beschwerden den Bewohnern selbst zum Verhängnis. So verwickelten die Behörden etwa Tsewang Kyap, 45, Chilo Gyal, 50, Draten, 55, und Lhago Gyal, 39, seit zwei Jahren unschuldigerweise in Gerichtsprozesse und steckten sie schließlich ins Gefängnis von Siling. Lama Kyab und Namtse halten sich auf den Bergweiden versteckt, um der Festnahme zu entgehen, aber Shawo Gyal wurde bei dem Versuch, aus seinem Dorf zu fliehen, gefaßt, und nun wird ihm der Prozeß gemacht.