20. Oktober 2009

Department of Information & International Relations (DIIR)
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Acht Tibeter in Kham wegen Landwirtschaftsboykott festgenommen

Die chinesischen Behörden nahmen acht Tibeter fest, die sich weigerten, Rechenschaft zu stehen und die Gründe zu nennen, weshalb sie letzte Woche in einem Dorf im Bezirk Jomda, Präfektur Chamdo, ehemals Kham, einen Boykott der Feldarbeit organisiert hatten.

Die Tibeter griffen in einigen Teilen Tibets zu dieser gewaltfreien Aktion des zivilen Ungehorsams, um den Tod Hunderter ihre Landsleute zu betrauen und um ihre Solidarität mit all jenen zu bekunden, die seit dem 10. März 2008 verhaftet, gefoltert und ins Gefängnis geworden wurden.

Dem Kenntnisstand der Tibetischen Zentralverwaltung zufolge sind [Stand 31. August 2009] etwa 223 Tibeter ums Leben gekommen und 1.294 schwer verletzt worden, nachdem die chinesischen Behörden seit dem 10. März 2008 mit brutaler Gewalt gegen die Tibeter vorgingen. Die Zahl der Festgenommenen beträgt mindestens 4.657, von denen 371 zu Haftstrafen verurteilt wurden, während 990 einfach verschwunden sind.

Eine Reihe von Beamten der Bezirksverwaltung sowie Militärpersonal vernahmen die dortigen tibetischen Einwohner und fragten sie nach den Gründen, warum sie im Dorf Lugmar, Gemeinde Khagang, Bezirk Jomda, Mitte Oktober zu einem Boykott der Landwirtschaft aufgerufen hatten. Die Tibeter wollten den Behördenvertretern jedoch keine Erklärung für ihr Tun geben, woraufhin diese acht von ihnen in Gewahrsam nahmen.

Die chinesischen Behörden drangsalieren die Tibeter ständig, um herauszufinden, warum sie die Entscheidung, den Ackerbau einzustellen, getroffen hatten.

Die Bewohner der Gegend beschlossen auch, auf den Fleischverzehr zu verzichten, weshalb sich die dortigen chinesischen Beamten veranlaßt sahen, Fleisch aus Chamdo zu bestellen. Einige von ihnen haben sich sogar Pferde zugelegt, weshalb die Tibeter argwöhnen, sie könnten Pferdefleisch essen.

Die Tibeter, zumeist Nomadenfamilien, stellten den Fleischgenuß ein als Zeichen ihrer Solidarität mit all jenen Landsleuten, die von den chinesischen Sicherheitskräften während der friedlichen Proteste letztes Jahr getötet wurden, und um für sie zu beten. Da die Nomaden keine Tiere mehr schlachteten, kam der Handel mit Fleischprodukten in der Gegend zum Erliegen.