1. Juli 2008
Department of Information & International Relations - Central Tibetan Administration
Dharamsala - 176215, India
Kontakt: Mr Thubten Samphel, Mr Sonam N Dagpo
Tel: +91-1892-222457, 222510, Fax: +91-1892-224957, Email: tneditor@gov.tibet.net, www.tibet.net

Seite drucken

Updates zur Lage in Tibet

18. Juni 2008

Bezirk Driru (chin. Biru), Präfektur Nagchu, Autonome Region Tibet (TAR) – Vier Mönche des Klosters Tarmo verhaftet, Verbleib unbekannt

Der 42jährige Ngawang Gyalten, Abt des Klosters und Vorsitzende des „Demokratischen Verwaltungsrates“, der 40jährige Ngawang Jampa, einer der leitenden Mönche des Klosters, der 38jährige Ngawang Sangye und der 20jährige Kalsang Lochog aus dem Kloster Tarmo im Bezirk Driru wurden vom Personal des örtlichen Büros für Öffentliche Sicherheit (PSB) am 18. Juni verhaftet, als sie die Nagchu erreichten. Sie wollten in Klostergeschäften nach Lhasa fahren. Es ist unbekannt, wo sie festgehalten werden.

Ihre Verhaftung ist auf ein früheres Ereignis zurückzuführen. Infolge der Proteste vom März hatten die chinesischen Behörden ein großes Kontingent an Sicherheitskräften und „Arbeitsteams“ in die Bezirke Sog Dzong (chin. Sou), Drachen (chin. Baqing) und Driru (chin. Biru) entsandt und die Kampagne der „Patriotischen Erziehung“ intensiviert. Während einer Sitzung der „Patriotischen Erziehung“ im Kloster Tarmo im März, bei der den Mönchen befohlen wurde, Seine Heiligkeit den Dalai Lama zu diffamieren, war Ngawang Jampa, einer der Leiter des Klosters, aufgestanden und hatte den Kadern entgegengehalten: „Da wir dem Buddha-Dharma mit Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama als unserem Wurzel-Guru folgen, können wir ihn nicht schmähen. Er sollte wieder in Tibet willkommen geheißen werden.“

Die „Arbeitsteams“ ließen ihn damals aufgrund der Anwesenheit vieler Mönche nicht sofort verhaften. Sie erklärten jedoch, bei der folgenden Serie der „Patriotischen Erziehung“ ab 1. Juli würde wegen dieser Zuwiderhandlung mit ihm abgerechnet werden.

Er wurde am 18. Juni zusammen mit drei weiteren Mönchen seines Klosters festgenommen unter dem Vorwand, sie hätten keine Genehmigung gehabt, das Kloster zu verlassen.

(Kein genaues Datum)

Bezirk Phenpo Lhundrup (chin. Lingzhi), Stadt Lhasa – Freigelassene Nonnen aus ihrem Kloster verbannt

Viele der Nonnen des Klosters Shar Bhumba, die im März verhaftet worden waren, weil sie an einem zweitägigen Protest teilgenommen hatten, wurden kürzlich freigelassen. Aufgrund der wiederholten Bitten sowohl der ortsansässigen Bevölkerung als auch des Klosters wurde ihnen erlaubt, in ihr Kloster zurückzukehren. Doch in diesem Monat wurden sie aus dem Kloster verbannt und an ihre jeweiligen Heimatorte zurückgeschickt.

Die Nonnen des Klosters Phende Tse, das sich ebenfalls in diesem Bezirk befindet und zum Kloster Nalanda gehört, wurden kürzlich freigelassen.

Moenpa (Spitzname) und viele weitere Mönche des Klosters Nalanda, die im April verhaftet worden waren, mußten während ihrer Haftzeit auf dem Steinboden knien und Autoreifen um ihren Hals tragen, während die bewaffneten Volkspolizei (PAP) auf sie einschlugen. Sie befinden sich aufgrund dieser grausamen Foltermethoden in einem schlechten Gesundheitszustand.