20. Juni 2013
The Tibet Post International, www.tibetpost.com

Letztes Jahr durch einen Nackenschuss verletzter tibetischer Nomade schliesslich freigelassen

Yonten Sangpo, ein tibetischer Nomade, den die chinesischen Sicherheitskräfte nach dem Massenprotest vom 23. Januar 2012 im Bezirk Drango der TAP Kardze durch einen Schuß verwundet und festgenommen haben, wurde heute freigelassen.

Yonten Sangpo

Wie aus zuverlässigen Quellen in Tibet verlautet, hat Yonten, nachdem er nach Hause zurückgekehrt ist, als Folge der über einjährigen Inhaftierung mit Folterung unter körperlichen Beeinträchtigungen zu leiden. Er hinkt leicht und kann nicht richtig sprechen, weil die Sicherheitskräfte, ehe sie ihn in seiner Nomadenbehausung festnahmen, ihm eine Kugel in den Hals gejagt hatten.

Die dort ansässigen Tibeter empfingen den Zurückgekehrten begeistert. „Eine Menge Leute kommen immer noch in sein Haus und legen ihm Khatags als Willkommensgruß und als Zeichen ihres Respekts um.

Nachdem die chinesischen Sicherheitskräfte willkürlich auf die Tibeter, die am 23. Januar 2012 im Bezirk Drango protestierten, geschossen hatten, überfielen sie Yontens Haus und erschossen seine Verwandten Yeshi Rigsel und Yeshi Samdup. Yonten wurde durch einen Schuß in seinen Nacken schwer verletzt. Trotzdem brachten sie ihn in das Public Security Bureau und mißhandelten ihn weiter (1).

Bei der Schießerei wurde auch Yontens Mutter Sangla von einer Kugel in den Arm getroffen, der später amputiert werden mußte. Ebenfalls festgenommen wurden damals Yontens Tochter und zwei Adoptivtöchter, Lhakyi Dolma und Yangkyi, die in den Schulferien nach Hause gekommen waren.

(1) 7. März 2012 „Haus von Schüssen durchsiebt - Schießbefehl auf Demonstranten