24. Juli 2008

Tibetan Solidarity Committee (Tibetisches Solidaritätskomitee)

http://www.stoptibetcrisis.net


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Pressemitteilung

Behörden zerstören Einsiedelei und beschlagnahmen religiöse Artefakte

Ein tibetischer Yogi namens Tsezin, der viele Jahre in Zurückgezogenheit auf dem Berg Wutai Shan in China lebte, baute dank der großzügigen Spende von 100.000 Renminbi, die ihm einer seiner Gönner zukommen ließ, vor etwa zehn Jahren einige neue Meditationshütten und nannte diese Einsiedelei Pema Gon. Der Zweck dieser Hütten war, anderen Mönchen, die auf dem heiligen Berg meditieren wollten und große Entbehrungen litten, eine Bleibe zu schaffen. Der aus Ponkor Medma in Golok stammende Tsezin wurde wegen seines edlen Werkes von den anderen Mönchen, die gewöhnlich als Pilger und um sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, zu dieser buddhistischen heiligen Stätte kommen, hoch geschätzt.

Nachdem es in ganz Tibet zu zahlreichen friedlichen Demonstrationen gekommen war, befahl die chinesische Regierung den auf dem Berg Wutai Shan in Klausur lebenden Mönchen den Ort zu verlassen. So mußte auch Tsezin nach Golok zurückkehren. Doch ehe er den Ort verließ, beauftragte er einen chinesischen Mönch, sich um Pema Gon zu kümmern. Einer zuverlässigen Quelle zufolge wurde leider auch dieser chinesische Mönch am 19. Juli von dort ausgewiesen und der gesamte Besitz, darunter wertvolle Statuen und zehn Thangkas mit buddhistischen Gottheiten, wurde konfisziert und am folgenden Tag die Einsiedelei komplett zerstört, so daß keine Spur mehr von ihr übrig bleibt.

Angesichts der kritischen Situation in Tibet appellieren wir an die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, sich dringend unserer folgenden Forderungen anzunehmen:

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet zu entsenden;

2) unverzüglich der freien Presse Zugang zu ganz Tibet zu gewähren;

3) unverzüglich dem brutalen Morden in ganz Tibet ein Ende zu setzen;

4) unverzüglich für die sofortige Freilassung aller festgenommenen und verhafteten Tibeter zu sorgen;

5) unverzüglich die medizinische Versorgung der verletzten Tibeter zu ermöglichen;

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen.