16. April 2008

Tibetan Solidarity Comitee

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Pressemitteilung

Zwölf Mönche in Gansu festgenommen - chinesische Studenten agieren im Ausland

Am 15. April 2008 versammelte sich eine Gruppe Mönche im Innenhof des Klosters Labrang Tashi Kyil im Bezirk Sangchu in der traditionellen tibetischen Provinz Amdo (TAP Kanlho, Provinz Gansu). Sie hatten beschlossen zu protestieren, falls die chinesischen Behörden die 200 am Morgen verhafteten Mönche nicht freiließen. Um dem Protest der Mönche entgegenzusteuern, ließen die chinesischen Behörden die 200 Mönche bis auf drei wieder frei. In der Nacht zum 14. April 2008 waren die bewaffneten paramilitärischen Kräfte in das Kloster Labrang eingedrungen. Sie durchwühlten die Behausungen der Mönche und zerrissen jedes Bild seiner Heiligkeit des Dalai Lama, dessen sie habhaft wurden. Im Kloster Ngog Gyalmo im Bezirk Sangchu wurden neun Mönche festgenommen, weil sie Bilder seiner Heiligkeit des Dalai Lama bei sich aufbewahrten.

Jamyang Kyi, eine bekannte tibetische Schriftstellerin und Künstlerin, die für das Tso-Ngon (Qinghai) Fernsehen arbeitet, wurde verhaftet. Über ihren Verbleib ist nichts bekannt. Jamyang Kyi ist nicht nur eine beliebte Sängerin, sie setzt sich auch aktiv für die Rechte der tibetischen Frauen ein. Sie veröffentlicht ihre Artikel in tibetischer Sprache in ihrem Internet Tagebuch.

Die chinesische Regierung hat in Tibet bewußt Zwietracht zwischen Chinesen und Tibetern gesät, und nun geschieht dies sogar in der ganzen Welt. Man hörte, daß die chinesische Regierung dazu überging, Chinesen im Ausland und insbesondere chinesischen Studenten Reisekosten und Unterkunft zu bezahlen, damit sie sich den pro-tibetischen Demonstranten entgegenstellen können, womit die Kluft zwischen den beiden Völkern noch mehr vertieft wird. Das von der chinesischen Regierung in freie Länder ins Ausland entsandte Personal schlug dort nicht nur auf pro-tibetische Protestanten ein, sondern auch auf ihre eigenen Landsleute, die sich für Demokratie einsetzen. Die Chinesen provozieren auf diese Weise weitere Spannungen. Mit diesem Verhalten schadet die chinesische Regierung ihrem Image weit mehr als daß sie ihm nützen würde.

In Anbetracht der äußerst kritischen Situation in Tibet appellieren wir an die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, sich unserer folgenden Forderungen dringend anzunehmen:

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet zu schicken;

2) der freien Presse unverzüglich Zugang nach ganz Tibet zu ermöglichen;

3) dem brutalen Morden in ganz Tibet unverzüglich ein Ende zu setzen;

4) für die sofortige Freilassung aller festgenommenen und verhafteten Tibeter zu sorgen;

5) die medizinische Versorgung der verletzten Tibeter zu ermöglichen;

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen.

Tibetan Solidarity Committee/Tibetisches Solidaritätskomitee