14. Mai 2008

Tibetan Solidarity Committee / Tibetisches Solidaritätskomitee

http://www.stoptibetcrisis.net


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Pressemitteilung

Zahlreiche Festnahmen von protestierenden Mönchen und Nonnen ist Osttibet

Trotz der anhaltenden blutigen Niederschlagung der friedlichen Demonstrationen seit dem 10. März durch die chinesischen Behörden haben die Tibeter ihren Mut noch nicht verloren und protestieren immer wieder.

Zuverlässigen Quellen zufolge veranstalteten viele Tibeter, unter ihnen einige Nonnen des Klosters Gaden Choeling im Bezirk Kardze einen friedlichen Protestmarsch. Dieser wurde von Beamten des Büros für Öffentliche Sicherheit (PSB) und rund 300 Soldaten der Bewaffneten Volkspolizei (PAP) nahe der Brücke zu der Distriktverwaltung gestoppt. Doch drei Nonnen, Dorjee Khando, Lhakdon und Pema Lhamo des Klosters Gaden Choeling, konnten ihren Weg zu der Hauptverwaltung fortsetzen, wo sie um etwa 09:00 Uhr eine friedliche Protestaktion abhielten. Die Sicherheitsbeamten verfolgten sie und nahmen dabei eine Person namens Soga fest, die weinte, als sie sah, wie die Nonnen verfolgt wurden. Weitere Informationen über die Nonnen und diejenigen, die an der Brücke verhaftet wurden, sind derzeit nicht erhältlich.

Gestern, am Morgen des 13. Mai wurden die Mönche Lobsang Choegyal, Palden Trultrim und Lobsang Tenpa aus dem Kloster Kardze festgenommen, als sie friedlich protestierten

Die Mönche der Klöster Woeser und Khenlung im Bezirk Markham widersetzten sich der Kampagne zur "patriotischen Erziehung". Infolgedessen wurden die Mönche Lodroe, Namgyal, Budruk, Jamyang Lodroe, Tsepak Namgyal, Kalsang Tashi, Jamdruk, Wangchuk, Tenpa Gyaltsen und Passang Tashi des Klosters Khenlung und Tenzin Tsangpa, Tenzin, Rigyong, Choegyal und Lobsang Gyaltsen des Klosters Woeser verhaftet. Sie wurden mit einem schwarzen Tuch über dem Kopf abgeführt.

Am 12. April veranstalteten die Nonnen Taga, Lhamo Chokyi, Yangkyi, Sonam Yangzom, Trinly, Bozu, Tadim Chokyi, Dikyi, Nyiga und Jampa Lhamo des Klosters Dragkar im Bezirk Kardze einen friedlichen Protest. Sie riefen Slogans wie: "Tibet ist ein unabhängiges Land!", "Möge Seine Heiligkeit der Dalai Lama 10.000 Jahre lang leben!" und "Der Dalai Lama sollte nach Tibet eingeladen werden!". Sie wurden von Kräften des Büros für Öffentliche Sicherheit (PSB) und der Bewaffneten Volkspolizei (PAP) verhaftet. und brutal geschlagen. Die Nonne Taga wurde dabei am Kopf schwer verletzt. Viele Tibeter, die Augenzeugen der Verhaftung wurden, riefen Slogans der Solidaritätsbekundung.

Besonders weil Yangkyi und Taga so laut schrieen, wurden sie zusammen mit den Nonnen verhaftet. Sie wurden jedoch wenig später wieder freigelassen.

Am 11. Mai veranstalteten die beiden Nonnen Sonam Lhamo und Thupten Dolma des Klosters Dragkar einen friedlichen Protest in Kardze. Sie wurden verhaftet.

Chagthar Gyalpo (19), Chodpa (20) und Talo (19) waren am 22. März wegen ihrer angeblichen Verwicklung in die friedliche Demonstration in Rebkong Dobar am 17. März verhaftet worden. Bereits zwei Tage nach ihrer Festnahme wurden sie zu zwei Jahren bzw. einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt.

Angesichts der kritischen Situation in Tibet appellieren wir an die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, sich dringend unserer folgenden Forderungen anzunehmen:

1) unverzüglich unabhängige Untersuchungskommissionen nach Tibet zu entsenden;

2) unverzüglich der freien Presse Zugang zu ganz Tibet zu gewähren;

3) unverzüglich dem brutalen Morden in ganz Tibet ein Ende zu setzen;

4) unverzüglich für die sofortige Freilassung aller festgenommenen und verhafteten Tibeter zu sorgen;

5) unverzüglich die medizinische Versorgung der verletzten Tibeter zu ermöglichen;

6) die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Menschen und ihren Zugang zu lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen.