3. April 2015

Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Kloster Tsenden unter Beschuss der Behörden: Vier Tibeter festgenommen

Die chinesischen Behörden nahmen einen Laien und drei Mönche des bedrängten Klosters Tsenden im Bezirk Sog in der Präfektur Nagchu, TAR, fest. Früher zählte dieses Gebiet zu Kham.

Wie das TCHRD erfuhr, nahm die Ortspolizei die als Choephel Dawa, Jigme Wangyal und Choeyang Choega identifizierten Mönche, sowie einen Laien namens Dorjee in der Nacht zum 28. März ohne Angabe eines Grundes fest. Ebensowenig gibt es irgendeine Information über den Ort ihrer Festhaltung, weshalb die Angehörigen um ihr körperliches und psychisches Wohlergeben sehr besorgt sind. Folter ist nämlich in chinesischen Haftzentren eine routinemäßige Praxis.

Choephel Dawa

Choephel Dawa, 27, kommt aus der Familie Gope Rangdol im Dorf No. 2 der Gemeinde Yagla, Kreis Sog. Er war bereits zuvor festgenommen worden und in Haft gewesen. Zum ersten Mal wurde er am 15. Januar 2012 festgenommen und in einem geheimen Verfahren zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Jigme Wangyal ist ein leitender Mönch im Kloster Tsenden. Er gehört der Familie Laru Dechentsang im Dorf Kharmar der Gemeinde Yagla an. Der dritte Mönch, Choeyang Choega, und der Laie Dorjee Drakpa kommen aus derselben Familie Minyag Abhutsang im Dorf No. 1 der Gemeinde Yagla.

Die Repression der Tibeter im Kreis Sog und den umliegenden Gebieten geht ununterbrochen weiter, seit die Ortsbehörden Anfang 2013 eine ganze Reihe von Überwachungs- und Kontrollmechanismen in Gang setzten. Die heftige Unterdrückung der Bewegungs- und Informationsfreiheit, möglich gemacht durch die Aufstockung der Sicherheitsmaßnahmen und eine hochentwickelte Überwachungsmaschinerie, führte zu noch mehr willkürlichen Festnahmen, Verhaftungen, Fällen von Folter und Verschwindenlassen.

Im März dieses Jahres, erhielt das TCHRD Information über die Festnahme und das Verschwinden von neun Tibetern, alles Mönche aus dem Kloster Tsenden, in weniger als zwei Wochen.