6. Februar 2014
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Im ersten Feuerprotest dieses Jahr zündet sich ein Tibeter in Malho an

Wie aus dortigen Quellen verlautet, setzte sich ein Tibeter in der Provinz Qinghai im ersten Vorfall dieser Art in diesem Jahr aus Protest gegen Pekings Herrschaft in Brand, was die Sicherheitskräfte mit hartem Vorgehen beantworteten.

Der 29jährige Phagmo Samdrub zündete sich am Mittwoch um etwa 9.30 abends „um der Sache Tibets willen“ in der Nähe der Panchen Schule in der Gemeinde Dokarmo im Bezirk Tsekhog in der TAP Malho (Huangnan) an, berichtete ein Ortsbewohner dem tibetischen Dienst von RFA.

Phagmo Samdrub
mit Familie

„Am 5. Februar verbrannte sich ein Tibeter namens Phagmo Samdrub um der Sache Tibets willen“, verlautet aus der Quelle. Samdrub sei sofort von der chinesischen Polizei entfernt worden. Bereits am Donnerstagmorgen zogen die Behörden die Sicherheitsschraube in Tsekhog und dem benachbarten Bezirk Rebkong (Tongren) „sehr auffallend“ an. Dort war es schon früher zu einer Reihe von Selbstverbrennungen gekommen. „Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt“.

„Einer anderen Quelle zufolge war das chinesische Sicherheitspersonal sofort zur Stelle, löschte rasch die Flammen und nahm ihn mit“. „Seine Verbrennungen waren so schwer, daß es kaum Hoffnung auf sein Überleben gibt. Samdrub wird von seiner Frau und zwei Kindern überlebt“.

Aus den Quellen geht auch hervor, daß die Behörden auf den Vorfall hin alle Kommunikationsmittel mit der Gegend unterbrachen, so daß es schwierig ist, mehr Information über die Lage im Bezirk Tsekhog zu bekommen.

Mit Samdrubs Protest steigt die Zahl der Selbstverbrennungen in den tibetischen Gebieten auf 126. Zuletzt verbrannte sich am 19. Dezember Tsultrim Gyatso, ein angesehener Mönch in der Provinz Gansu (1).

Seit Juli 2013 kam es zu „nur“ sechs Selbstverbrennungen. 2013 begann China drastische Strafen über die Gemeinschaften und Familien der Feueropfer zu verhängen. Eine ganze Reihe von Tibetern erhielten harte Urteile (sogar ein aufgeschobenes Todesurteil), weil sie angeblich Personen zu diesen Protesten „angeregt“ hätten.

Vergangenen Monat wurden drei Tibeter in der Provinz Gansu unter der

Anklage der Verwicklung in Selbstverbrennungsproteste gegen die chinesische Regierung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Am 2. Januar sprach ein Gericht in Tsoe in der TAP Kanlho das Urteil über Dorje Rabten, Kalsang Jinpa und Dorje Tashi.

(1) 20.12.2013, „Angesehener tibetischer Mönch verbrennt sich in Gansu