25. August 2012
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org

Behörden lassen noch mehr Mönche des Klosters Kirti festnehmen

Es sickern immer mehr Berichte über willkürliche Festnahmen von noch mehr Mönchen nach dem gewaltsamen Polizeieinsatz in Ngaba durch, dem Ort, wo sich die meisten Selbstverbrennungen ereigneten.

Um den 14. August herum wurde Lobsang Sangye, 30, ein Mönch des Klosters Kirti, der aus dem Bezirk Chigdril der TAP Golog (chin. Guoluo), Provinz Qinghai, stammt, aus unbekannten Gründen festgenommen.

Und am 17. August nahmen sie einen weiteren Mönch des Klosters Kirti, Lobsang Konchok, 40, aus der Gemeinde Chashang Chukle im Bezirk Ngaba fest, auch hier sind die Anklagen unbekannt.

Lobsang Sangye studierte buddhistische Philosophie und besuchte gerade den Pharchin-Kurs (Perfektion der Weisheit). Und Lobsang Konchok verfolgte Studien zur Erlangung des Geshe Karampa Titels (entspricht dem Bachelor in Philosophie).

Beide Mönche wurden vom Personal des Public Security Bureau in Ngaba festgenommen. Wo und in welcher Lage sie sich jetzt befinden, weiß man nicht.

Irgendwann in diesem Monat nahm das Sicherheitspersonal noch zwei Mönche des Klosters Kirti fest, Lobsang Tenzin und Sangdhue. Nach einer Woche im Gewahrsam, wo sie mit ständigen Befragungen drangsaliert wurden, ließ man sie wieder gehen, ohne ihnen eine Erklärung für die Festnahme zu geben.

1998 war Lobsang Tenzin zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden, warum, ist nicht bekannt. 2008, als in weiten Teilen Tibets Demonstrationen ausbrachen, war er wieder einen Monat hinter Gittern.

Mit über 2.500 Mönchen war das Kloster Kirti eines der größten Bildungszentren in Tibet. Seit sich der Mönch Tapey im Februar 2009 anzündete, um Freiheit in Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama zu fordern, haben sich 18 weitere oder ehemalige Mönche dieses Klosters selbst verbrannt.

Das Kloster steht unter Militärblockade, bewaffnete Polizisten kontrollieren jede Bewegung der Mönche. Hunderte von Mönchen des Klosters sind verschwunden, während viele wegen Staatsgefährdung zu langen Haftstrafen verurteilt wurden.