26. März 2012
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org
Kontakt: Jampel Monlam (Tibetisch/Chinesisch), Dukthen Kyi (Englisch)
Tel. +91 1892 223363, 229225, 225874

Vier Mönche des Klosters Bora, Provinz Gansu, festgenommen, Polizei in Nyagrong nimmt vier Tibeter fest

Die chinesischen Sicherheitskräfte nahmen vier namentlich bekannte Mönche des Klosters Bora, Bezirk Sangchu (chin. Xiahe), TAP Kanlho (chin. Gannan), Provinz Gansu, fest. Zwei Tage zuvor, am 20. März 2012 hatten die Mönche dieses Klosters einen Protestmarsch gegen die chinesische Regierung veranstaltet, bei dem sie Portraits des Dalai Lama und tibetische Flaggen mit sich trugen, und Menschenrechte, Religionsfreiheit und das Recht auf die Verwendung ihrer Muttersprache forderten.

Bora, Bildquelle: Tibet Times

Quellen zufolge drangen die Sicherheitsbeamten am 23. März kurz nach Mitternacht in das Kloster Bora ein und nahmen die vier Mönche Sangyal Gyatso, 30, Kelsang Lodoe, 23, Sonam, 20, und Tashi Gyatso, 22, fest. Man weiß nicht, wohin sie gebracht wurden.

Zwei Tage davor, am 21. März, hatten die Sicherheitsbeamten 40 Mönche des Klosters Bora auf den Protestmarsch hin festgenommen, aber am selben Tag wieder freigelassen. Quellen zufolge hätten die Sicherheitskräfte die Stromversorgung und die Telefonverbindungen unterbrochen, ehe sie zu nächtlicher Stunde kamen, um die Mönche festzunehmen. Gyal Khenpo, der frühere Abt des Klosters Labrang Tashikyil, war nach Bora gereist, wo er mit den dortigen Behörden ihre Freilassung aushandelte.

„Die Lokalbehörden verlangten, daß die Mönche die Portraits des Dalai Lama und die tibetischen Flaggen, die bei dem Protestmarsch gut sichtbar mitgetragen wurden, abliefern und drohten widrigenfalls mit ernsten Konsequenzen für alle“. Von den Mönchen wurde auch verlangt, „persönliche Erklärungen“ abzugeben, daß sie einen „Fehler“ begangen hätten, den sie in Zukunft nicht wiederholen würden.

25. März 2012

Radio Free Asia, www.rfa.org

Polizei in Nyagrong nimmt vier Tibeter wegen Protestaktionen fest und fahndet nach 21 anderen

Die Behörden fahnden nach 21 Tibetern, die bei den jüngsten anti-chinesischen Demonstrationen in vorderster Reihe standen.

Vier Tibeter wurden am 23. März in der Gemeinde Phetsa im Bezirk Nyagrong (chin. Xinlong), TAP Kardze (chin. Ganzi), festgenommenen. Auf die Massenproteste gegen die chinesische Herrschaft in Nyagrong im Februar hin stehen nun die Namen 21 weiterer Personen auf einer Fahndungsliste. Es waren auch Plakate mit der Forderung nach Unabhängigkeit angebracht worden.

„In den letzten Tagen drohen die Behörden in Nyagrong der dortigen tibetischen Gemeinschaft an, daß Mönche und Laien, die unter dem Verdacht der Teilnahme an den Protesten gegen die Regierung und des Verteilens von Protest-Flugblättern stehen, festgenommen würden“, sagte der aus Nyagrong gebürtige und nun in Indien lebende Yeshi Sangpo RFA.

Während des tibetischen Neujahrsfestes hatten die dort ansässigen Tibeter protestiert und den Mangel an Freiheit beklagt, die Rückkehr des Dalai Lama gefordert und auf den Tod so vieler ihrer Landsleute durch Selbstverbrennung hingewiesen.

Am 23. und 24. März überfiel die Polizei bei Nacht das Kloster Worpu, wobei die Mönche Tashi Woeser und Tashi Phuntso festgenommen wurden; auch in der Gemeinde Phetsa durchsuchte die Polizei Wohnungen der Tibeter, dabei wurden Soga und Guru Sangye festgenommen.

Eine Woche zuvor waren sieben Tibeter wegen der Teilnahme an den Protestaktionen im Januar in Nyagrong zu Strafen zwischen 8 und 12 Jahren verurteilt worden. Die Behörden fuhren sie durch die Stadt und stellten sie zur Schau, um zu zeigen, was es für Folgen hat, wenn man gegen die Regierung demonstriert.