5. Mai 2011
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy, www.tchrd.org
Kontakt: Tenzin Norgay, Tel. +91 1892 222363/229225

Zwei Mönche des Klosters Kirti verurteilt

Ein Gericht in Ngaba verurteilte um den 2. Mai 2011 herum die Mönche Lobsang Dhargye und Kunchok Tsultrim zu je drei Jahren Gefängnis.

Der 31jährige Lobsang Dhargye stammt aus dem Dorf Meruma im Bezirk Ngaba. In jungen Jahren schon wurde er Mönch, später ging er nach Lhasa, wo er im Kloster Drepung buddhistische Philosophie studierte. Er beteiligte sich auch an den Protestaktionen von 2008, wobei sein Gesicht von den Überwachungskameras, welche die Polizei überall anbrachte, erfaßt wurde. Kurz darauf wurde er festgenommen und verbrachte die nächsten 5 Monate in verschiedenen Haftzentren um Lhasa, bis er seinem Heimatbezirk Ngaba überstellt wurde. Dort wurde er unter Vorbehalt freigelassen, aber unter strenger Beobachtung gehalten. Als die paramilitärischen Kräfte das Kloster am 11. April stürmten, nahmen sie ihn in seinem Zimmer im Kloster fest und führten ihn ab.

Der 33jährige Kunchok Tsultrim stammt aus dem Dorf Thawa Gongma, Bezirk Ngaba, seit vielen Jahren lebt er als Mönch im Kloster Kirti, wo er als Ökonom tätig war. Am 16. März 2011, dem Tag, an dem Phuntsok aus Protest gegen die Unterdrückung durch China Feuer an sich legte, nahm die Polizei ihn im Kloster fest.

Die chinesischen Behörden unterziehen die Mönche des Klosters Kirti weiterhin einer rigorosen „patriotischen Schulung“. Bis jetzt patrouillierten Polizei und bewaffnete Sicherheitskräfte das Kloster in ihren Uniformen, aber jetzt tragen sie unauffällige Kleidung, sie durchkämmen das Gelände um das Kloster oder bleiben einfach in ihren vor dem Kloster geparkten Lastwagen und Polizeifahrzeugen sitzen. Sie vermeiden es, fotografiert zu werden, damit keine Beweise für die Anwesenheit bewaffneter Kräfte in dem Kloster mehr entstehen sollen. In und um das Kloster herum haben sie Fernsehkameras installiert.

Polizei und Soldaten haben im östlichen Trakt des Klosters einen Wohntrakt für ältere Mönche und Lehrer der heiligen Schriften besetzt, den ein Mönch namens Tenpa Yarpei aus privaten Mitteln bauen ließ.

Am 21. April 2011 wurden etwa 300 Mönche in Militärlastwagen gepackt und an einen unbekannten Ort verbracht. Zwei ältere Tibeter, die in der Nähe des Klosters kampierten, wurden zu Tode geprügelt, als sie versuchten, die Sicherheitskräfte am Abtransport der Mönche zu hindern.

Das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie ist entsetzt darüber, wie die Behörden die Mönche ohne Unterlaß schikanieren. Es fordert diese auf, mit die „patriotische Umerziehung“ zu beenden und ihre Mitarbeiter vom Klostergelände abzuziehen.

2. Mai 2011

Zwei Mönche des Kloster Jophu im Bezirk Jomda verurteilt

Tulku Jangchub und der Mönch Pasang vom Kloster Jophu im Bezirk Jomda, Präfektur Chamdo, TAR, wurden im März 2011 zu drei bzw. zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Gegen Ende 2009 beschlossen die dortigen Behörden, das Gelände des Klosters Jophu zu Zwecken der Entwicklung zu übernehmen (1). Diese Pläne riefen heftige Proteste der Mönche und der tibetischen Bevölkerung hervor, die sagten, daß das Areal zu dem Kloster gehöre und es auch so bleiben müsse. Daraufhin verhafteten die Behörden im Dezember 2009 den 25jährigen Tulku Jangchub, den sie für den Anführer der Protestaktionen hielten (2). Pasang aus demselben Kloster wurde etwas später festgenommen, beide kamen zunächst in die Bezirkshaftanstalt von Jomda.

Im März 2011 wurden Tulku Jangchub von einem Gericht vor Ort zu drei Jahren und der Mönch Pasang zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Unserer Quelle zufolge wird Pasang in Chamdo festgehalten, aber demnächst in das Gefängnis Powo Tramo verlegt. Tulku Jangchub wurde in der Untersuchungshaft so gefoltert, daß er in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte.

(1) 9. Juli 2009, „Zwei Personen bei Zusammenstößen schwer verletzt

(2) 30. März 2010, „Behörden schließen ein tibetisches Kloster und inhaftieren die Mönche