11. November 2010
Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD)
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Zwei tibetische Kaufleute zu extrem langen Gefängnisstrafen verurteilt

Das Mittlere Volksgericht der Präfektur Lhoka, TAR, verurteilte zwei tibetische Geschäftsleute, Sonam Bhagdro und Tashi Topgyal, zu 15 bzw. 5 Jahren Gefängnis.

Das Public Security Bureau (PSB) von Lhoka hatte die beiden im August 2009 unter dem Verdacht politischer Aktivitäten festgenommen. Bis zu ihrem Erscheinen vor Gericht wußte niemand etwas über ihren Verbleib.

Sonam Bhagdro wurde 1965 in der Gemeinde Jhorya, Bezirk Tsona, Präfektur Lhoka, geboren. Nach dem Abschluß der Mittelschule trat er der KP bei. Mit dem Gewinn aus seinen Geschäftsunternehmungen förderte er Jugendliche und ermöglichte ihnen eine Ausbildung, unterstützte medizinische Projekte und das Kloster seines Bezirks. Er war ein mustergültiger Geschäftsmann, der bei der Bevölkerung in hohem Ansehen stand. Er wurde sogar mit dem Titel „vorbildlicher Bürger des Bezirks“ ausgezeichnet.

Der 30jährige Tashi Topgyal stammt ebenfalls aus der Gemeinde Jhorya, Bezirk Tsona. Er ging seinen Geschäften nach, um seine Familie ernähren zu können.

11. November 2010

The Tibet Post International, www.tibetpost.net/

Protestbekundungen wegen Zurückdrängung der tibetischen Sprache im Bezirk Sershul

Berichten zufolgen stehen diese jüngsten Proteste nicht mit den Demonstrationen tausender tibetischer Schüler gegen das zwangsweise Lernen auf Chinesisch in der Provinz Qinghai im Oktober in direktem Zusammenhang. Am 8. November versuchten über 700 Mönche und Nonnen, die meisten vom Kloster von Sershul im Bezirk Sershul (chin. Shiqu) in der TAP Kardze (chin. Ganzi), zu dem Verwaltungssitz des Bezirks zu marschieren und Gleichheit und Freiheit für alle Sprachen zu fordern. Sicherheitskräfte versperrten ihnen jedoch in der Stadt Zachuka den Weg.

Bereits am 7. November hätten 50 Mönche und Nonnen demonstriert und verlangt, daß China die Muttersprache der Tibeter respektiere, heißt es weiter. Und noch früher hätten um die 300 Mönche und Nonnen demonstriert.

Es heißt, die Protestaktionen seien von einem Vorfall am 26. Oktober ausgelöst worden, als chinesische Funktionäre, darunter auch der Bezirkschef, und Kader von dem lokalen United Front Work Department das Kloster aufgesucht und Sammelbüchsen konfisziert hätten, die die Geldbußen jener enthielten, die „Drak-kay“, eine unsaubere Sprache gesprochen haben, d.h. die ihr Tibetisch mit chinesischen Wörtern, Ausdrücken und Sätzen gemischt haben.

Die Offiziellen forderten, daß mit dieser Praxis Schluß gemacht würde. Die Mönche rechtfertigten sich jedoch und sagten, es handle sich um freie freiwillige Initiative, zu der niemand gezwungen würde.

Seit 2008 seien die Tibeter in dieser Gegend sehr besorgt um die Erhaltung ihrer Sprache, und angesichts des Vordringens des Chinesischen in die Alltagssprache hätten sie es zur Regel gemacht, daß jeder, der kein reines Tibetisch spricht, einen 1 Yuan spenden soll.