13. März 2009

Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD)
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  Pressemitteilung

Spurenbeseitigung - Tabey, der Feuer an sich legte, soll gegen seinen Willen amputiert werden

Einer bestätigten, dem TCHRD zugegangenen Mitteilung zufolge liegt der Mönch Tabey des Klosters Kirti Jepa im Bezirk Ngaba, Provinz Sichuan, der sich am 27. Februar 2009 aus Protest gegen die unerträglichen Repressionsmaßnahmen der chinesischen Regierung verbrennen wollte, in einem geheim gehaltenen staatlichen Krankenhaus in Chengdu.

Der Mönch Tabey kollabierte auf die Schüsse der Sicherheitskräfte

Aus den Quellen geht hervor, daß seine Mutter ihn in dem Krankenhaus besuchen, allerdings nicht mit ihm sprechen durfte. Außerdem habe die Begegnung nur ein paar Minuten gedauert. Tabey steht derzeit unter intensivem polizeilichem Schutz.

In einer überraschenden Verdrehung der Geschichte von Tabeys Selbstverbrennungsversuch klärten die chinesischen Behördenvertreter seine Mutter über die Notwendigkeit auf, ihrem Sohn beide Beine zu amputieren, was Tabey selbst energisch ablehnt.

Das scheint die anfänglich von Augenzeugen gemachten Aussagen, „daß sie drei Gewehrschüsse hörten, ehe Tabey zusammenbrach“, zu bestätigen. Es ist daher sehr wahrscheinlich, daß Tabey außer schweren Verbrennungswunden auch ernste Schußverletzungen an beiden Beinen erlitt.

Das TCHRD befürchtet, daß die chinesischen Behörden Tabey die Beine amputieren wollen, um die irreversiblen Verletzungen, die er durch die Schüsse in seine Beine davontrug, zu verschleiern. Daher erachtet das Zentrum die erzwungene Beinamputation als ein Verstoß gegen Tabeys grundlegende Menschenrechte. Es wäre scharf zu verurteilen, wenn die chinesischen Behörden diese Amputation gegen Tabeys Willen vornähmen.

Unter diesen Umständen ersucht das TCHD die internationale Gemeinschaft, Nichtregierungsorganisationen und die zuständigen Organe der Vereinten Nationen, die chinesische Regierung dahingehend zu beeinflussen, daß von der Amputation Abstand genommen wird und die Welt die Wahrheit über Tabey erfährt.

Phayul: Einsamer tibetischer Protestler am 10. März in Lithang festgenommen

Ein Tibeter namens Lobsang Wangchuk wurde einer Mitteilung von Radio Free Asia zufolge am 10. März in Lithang geschlagen und festgenommen.

Ein Mönch des Klosters Sera in Südindien teilte RFA mit, daß Lobsang ganz alleine eine Protestaktion startete, indem er „Seine Heiligkeit der Dalai Lama möge lange leben“ und „Unabhängigkeit für Tibet“ rief. Er wurde augenblicklich von den Sicherheitskräften ergriffen und gnadenlos zusammengeschlagen.

China hat seine Militärpräsenz in den von Tibetern bewohnen Gebieten, in denen es in der Vergangenheit zu Unruhen gekommen war, drastisch aufgestockt. Der Quelle zufolge seien alleine im Bezirk Lithang 25.000 Soldaten stationiert.