Mehrere hundert Tibeter protestieren in Chentsa, TAP Malho, Provinz Qinghai
Wie das TCHRD erfuhr, haben am 22. März 2008 einige hundert Tibeter in der aus vier Dörfern bestehenden Gemeinde Markhul-thang friedlich protestiert. Die Gemeinde liegt im Bezirk Chentsa, TAP Malho, Provinz Qinghai in Nordosttibet.
Nachdem die Tibeter der Gemeinde eine religiöse Zeremonie für eine gute Ernte durchgeführt hatten, brachen sie spontan zu einem friedlichen Protestmarsch zum Gebäude der Bezirksregierung auf. Sie riefen dabei Parolen wie: "Lang lebe der Dalai Lama", "Der Dalai Lama soll nach Tibet zurückkehren", "Befreit den XI. Panchen Lama Gedun Choekyi Nyima" und "Freiheit für das tibetische Volk".
Unseren Quellen zufolge trugen die Demonstranten ein Portrait des Dalai Lama und des verschwundenen XI. Panchen Lama sowie die verbotene tibetische Fahne mit sich.
Als sie in die Nähe der Verwaltungsgebäude gelangten, baten angesehene örtliche religiöse Persönlichkeiten sie, mir ihrer Demonstration aufzuhören, um Blutvergießen und den Verlust von Menschenleben zu vermeiden. Schließlich zerstreuten sich die Demonstranten und gingen nach Hause.
Wie berichtet wird, standen beim Regierungsgebäude mehrere hundert chinesische Sicherheitskräfte in voller Kampfmontur bereit, um mit Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten vorzugehen.
Am 22.März wurden zahlreiche Mönche aus dem Kloster Makur Namgyaling, die zu friedlichen Protesten aufgebrochen waren, von chinesischen Sicherheitskräften aufgehalten.
Neuesten Nachrichten aus der Region zufolge wurden am Morgen des 23. März mindestens drei tibetische Demonstranten verhaftet. Ihre Namen sind Sherab und Tabo, beide 40 Jahre alt, und Kunpo, 20 Jahre. Über die Festnahme von weiteren sechs Tibetern bei zwei Razzien liegt noch keine Bestätigung vor.
Am 23. März gab es Proteste von ca. 800 Tibetern aus den Dörfern Lha, Lowa und Meru sowie dem Kloster Nyarong, Die friedlichen Demonstranten wurden jedoch der in Ortschaft Lokog von chinesischen Sicherheitskräften aufgehalten.
Massive Verlegungen paramilitärischer Truppen aus der Stadt Siling (chin. Xining) in den Bezirk Chentsa sind in vollem Gange. Durch die scharfen Sicherheitsmaßnahmen sollen weitere Proteste unterdrückt und alle Straßen überwacht werden. Die Stimmung in der Gegend ist angespannt und von Feindseligkeit geprägt.
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