Pressemitteilung
Kontaktperson: Tenzing Norgay (Englisch) / Jampa Monlam (Tibetisch und Chinesisch) Tel: +91 1892 223363 / 229225
Zwei Nonnen des Klosters Dargay Hardu festgenommen und misshandelt
Zwei Nonnen des Klosters Dargay Hardu wurden wegen einer friedlichen Widerstandsbekundung festgenommen und gefoltert. Einer zuverlässigen Quelle aus Tibet zufolge nahmen die chinesischen Sicherheitskräfte am 23. Mai zwei Nonnen dieses Klosters fest, als sie friedlich vor dem Verwaltungsgebäude der Präfektur Kardze protestierten.
In der letzten Zeit machte der Bezirk Kardze häufig von sich reden, weil immer wieder Nonnen ihre Meinung durch friedliche Proteste bekundeten, worauf sie sofort festgenommen wurden. Nach und nach kommen immer mehr derartige Fälle ans Licht. So protestierten am 23. Mai zwei Nonnen des Klosters Dargay Hardu, die 30jährige Jampa Lhamo aus dem Dorf Sadul und die 23jährige Rinzin Wandon aus dem Dorf Lharinyang, Bezirk Kardze, Tap Kardze, Provinz Sichuan, friedlich vor dem Hauptsitz der Bezirksverwaltung und riefen Slogans „Möge der Dalai Lama bald nach Tibet zurückkehren“, „Lange lebe der Dalai Lama“ und „Sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen!“.
Es dauerte nicht lange, ehe die beiden Nonnen von Beamten des Public Security Bureau Kardze festgenommen wurden. Unseren Quellen zufolge wurden sie am Ort des Geschehens schwer geschlagen und mißhandelt und dann zur weiteren Vernehmung in das Bezirkshaftzentrum verbracht. Über ihr weiters Schicksal liegen keine Informationen vor.
Tage zuvor wurde über ähnliche friedliche Proteste aus verschiedenen Klöstern der Gegend von Kardze berichtet, etwa der Nonnen der Klöster Nyagyag, Drakar, Ganden Choeling, Gaysey und Pangrina.
Das Zentrum bringt seine tiefe Besorgnis über das Schicksal der verhafteten Nonnen zum Ausdruck und bittet die internationale Gemeinschaft, sich ihrer Fälle anzunehmen und die chinesische Regierung zu drängen, sofort alle Personen freizulassen, die wegen der Ausübung ihrer Grundrechte, die ihnen sowohl von der chinesischen Verfassung als auch von internationalen Menschenrechtsverträgen garantiert sind, festgenommen wurden. Es ruft weiterhin die chinesische Regierung auf, die Grundrechte der verhafteten Nonnen zu respektieren und sie, angesichts dessen, daß Folter und unmenschliche Behandelung von Häftlingen ein regelmäßiges Vorkommnis in den chinesisch verwalteten Gefängnissen und Haftzentren Tibets sind, unter keinen Umständen zu foltern und zu mißhandeln.
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