Informationen über die anderen derzeit in Nepal inhaftierten Tibeter
Im August 2001 wurden 12 Tibeter in Nepal festgenommen, weil sie nicht die notwendigen Dokumente besaßen, um in dieses Land einzureisen oder sich darin aufzuhalten. Sie können nun für die horrende Summe von 1.600 und 2.700 USD ihre Freiheit erkaufen. Bisher kamen drei Frauen, die ernstlich erkrankt waren, frei, nachdem eine Gruppe aus dem Westen das Lösegeld für sie bezahlt hatte.
Gegenwärtig befinden sich im Dilli Bazaar Jail in Kathmandu:
Sonam Lama - 26 Jahre
Sechya Lama - 24 Jahre
Choeney Dorjee - 34 Jahre
Palden Gyatso - 32 Jahre
Sonam und Seycha Lama wurden wegen fehlender Aufenthaltsgenehmigungen am 20. August, Choeney Dorjee und Palden Gyatso ein paar Tage später verhaftet.
Sangye Dhondup - 19 Jahre
Lobsang Dorjee - 19 Jahre
Dorjee Tashi - 21 Jahre
Drukar - 26 Jahre
Tsephel - 25 Jahre (weiblich)
Alle diese fünf Studenten wurden am 22. August 2001 auf ihrer Rückreise nach Tibet festgenommen. Die 23-jährige Sheri Tso wurde auf Zahlung von 109.000 NRs. hin freigelassen und befindet sich jetzt in der Krankenstation des TRC. Am 30. November mußte sie sich einer Kolostomie-Operation unterziehen, aber noch ehe sie voll genesen war, wurde ihr befohlen ins Gefängnis zurückzukehren. Eine Tibet-Unterstützungsgruppe sammelte Geld um sie freizubekommen.
Gendun Samten - 31 Jahre
Der Mönch Gendun Samten, alias Heruka, wurde, als er im Juni 1999 nach Tibet zurückzukehren versuchte, kurz vor der Grenze festgenommen. Mit einer Geldstrafe von USD 675 belegt, verbüßt er gegenwärtig eine Haftstrafe von 10 Jahren im Bhadra Central Jail von Kathmandu.
Zwei an den König von Nepal gerichtete Gesuche um Begnadigung waren erfolglos. Danach wurde gerichtlich vorgegangen, doch am 10. Dezember lehnte das Gericht die Berufung gegen die Urteile wegen "verspäteter Einreichung des Antrags" ab. Daraufhin wurde der Oberste Gerichtshof Nepals eingeschaltet, wobei jedoch damit zu rechnen ist, daß das Verfahren dort noch einmal 12 Monate dauern wird. Es ist auch möglich, ein Gesuch direkt an das Innenministerium zu richten, obwohl die Aussichten auf Begnadigung sehr düster sind. Die einzige Antwort, die bisher erging, lautet, es gebe keine ausreichende Begründung, um diesen Fall einer nochmaligen Überprüfung zu unterziehen. Das Kabinett hätte auch die Vollmacht, die Urteile aufzuheben, falls es dies wünscht, aber der Antrag muß vom Innenministerium ergehen, und wurden keine diesbezüglichen Schritte unternommen.
Das TCHRD möchte betonen: Während es sich der Notlage der inhaftierten Tibeter voll bewußt ist, fürchtet es, daß die Zahlung von Geldstrafen, um die Gefangenen auszulösen, eine gefährliche Entwicklung in Gang setzen und das Los all der Flüchtlinge, die jedes Jahr durch Nepal ziehen, eher erschweren könnte.
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