3. Dezember 2018
Radio Free Asia, www.rfa.org

Jokhang Tempel unter strenger Überwachung während des Gaden Ngachoe Festes

Wie Quellen aus der tibetischen Hauptstadt berichteten, umgab ein großes Aufgebot an chinesischer Polizei am Wochenende den Jokhang Tempel in Lhasa, während buddhistische Pilger zu den religiösen Festen von Gaden Ngachoe und Shichoed herbeiströmten.
Strenge Sicherheitsmaßnahmen galten für die Gläubigen während des Festes, an dem des Lebens des großen Lehrers des tibetischen Buddhismus Je Tsongkhapa, der 1419 starb, an seinem Todestag gedacht wird.

„Zu den zweitägigen Feierlichkeiten gab die chinesische Polizei eine regelrechte Machtshow ab, um die Leute einzuschüchtern“, erzählte ein Pilger dem tibetischen Nachrichtendienst von RFA. „Alles war sehr enttäuschend“.

„Die Leute feiern dieses religiöse Fest am 25. Tag des 10. Monats des tibetischen Kalenders (der 2018 auf den 2. Dezember fällt)“, fügte die Quelle hinzu. „Sie entzünden Butterlämpchen, vollziehen Riten zur Reinigung und zum Gewinn von Verdiensten, und bringen besondere Wunschgebete dar“.

Polizei beim Gaden Ngachoe Fest im Jokhang

Gaden Ngachoe kommt einen Tag vor Shichoe, dem Tag, an dem Jamchen Choeje Yeshi, der Gründer des Klosters Sera und einer der Hauptschüler von Je Tsongkhapa, 1443 starb. Diese zwei Tage werden gemeinsam als ein besonderes religiöses Ereignis begangen.

Eine andere Quelle, die über die Lage am Jokhang Tempel gut informiert ist, sagte RFA: „An beiden Feiertagen kamen Tibeter, sowohl aus Lhasa als auch aus anderen Gegenden, abends zum Jokhang Tempel und zu der ihn umgebenden Barkhor Straße“. „Sie warfen sich nieder und zündeten Butterlämpchen an, um gutes Karma anzuhäufen“.

„Doch die chinesische Regierung schickte Polizeibeamte vom Public Security Bureau, sowie nicht-uniformierte Sicherheitspolizei, um die Menge im Blick zu behalten. Nur unter strenger Beobachtung durften die Leute in den Tempel gehen“.

„Eine scheinbar unendliche Zahl an Gläubigen begannen am Abend des 24. [des 10. Monats] ihre Gaben darzubringen und Lämpchen anzuzünden und sie fuhren damit auch am 25., sogar noch nach Mitternacht fort, doch die chinesische Polizei stand immer daneben und machte keine Anstalten zu weichen“, sagte die Quelle.

Einer anderen Quelle zufolge „erklärte die chinesische Polizei, das starke Polizeiaufgebot sei um der öffentlichen Sicherheit willen erforderlich und wolle die Leute nicht einschüchtern“. „Aber während sie die Leute der Gottheit huldigen lassen, sind sie in Wirklichkeit sehr streng und können jeden Augenblick zuschlagen, wenn es zu einem Zwischenfall kommt“.