26. Februar 2013
Radio Free Asia, www.rfa.org

Der Mönch Sangdag verbrennt sich im Bezirk Ngaba

Trotz der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen der Behörden verbrannte sich beim dritten Feuerprotest innerhalb von zwei Tagen ein tibetischer Mönch in der Region Ngaba aus Protest gegen die chinesische Regierung.

Sangdag, aus dem Kloster Dhiphu, zündete sich um etwa 10 Uhr Ortszeit auf einer Hauptstraße im Bezirk Ngaba an. Die chinesische Polizei löschte die Flammen und lieferte ihn in ein Krankenhaus ein, doch über seinen gegenwärtigen Zustand ist nichts bekannt.

„Kurz nachdem Sangdag sich in Brand gesetzt hatte, traf das chinesische Sicherheitspersonal vor Ort ein und erstickte die Flammen“, heißt es in einer Verlautbarung des Exil-Klosters Kirti. „Er wurde in ein Krankenhaus in Ngaba gebracht, aber kurz darauf verfrachtete die chinesische Polizei ihn an einen anderen Ort“.

Das Kloster Dhiphu Gon Gelek Terzoe Ling, das von Dhiphu Choeje gegründet wurde, beherbergt derzeit etwa 500 Mönche.

Sofort nach dem Geschehen überschwemmten noch mehr Sicherheitskräfte die Stadt.

Seit 2009 haben sich 107 [uns bekannt gewordene] unter der Herrschaft Chinas lebende Tibeter in Brand gesetzt und die Freiheit Tibets und die Rückkehr ihres geistlichen Oberhaupts, des Dalai Lama, aus dem Exil gefordert. 11 Tibeter verbrannten sich seit Beginn dieses Jahres, wobei sich acht dieser Feuerproteste im Februar ereigneten.

Letzten Monat stellte das Tibet Policy Institute, eine der Zentraltibetischen Verwaltung nahestehende Expertengruppe, in einem Weißbuch über die Krise in Tibet fest, daß die Selbstverbrennungen „ein eindeutiges Urteil über die chinesische Herrschaft in Tibet darstellen“.

In der Broschüre mit dem Titel „Why Tibet is Burning?“ heißt es, daß Chinas Politik der Unterdrückung politischer Freiheiten, der kulturellen Assimilierung, der sozialen Diskriminierung, der Umweltzerstörung und der wirtschaftlichen Marginalisierung die Hauptgründe für die Feuerproteste in Tibet sind.