14. August 2012
Radio Free Asia, www.rfa.org

Tibeter in Rebkong protestierten gegen den Angriff betrunkener chinesischer Polizisten

Etwa 500 Tibeter gingen in Rebkong in der traditionellen tibetischen Provinz Amdo auf die Straße, um gegen die Brutalität der Polizei zu demonstrieren. Einen Tag davor, am 13. August, war es in Ngaba zu einer doppelten Selbstverbrennung als Protest gegen die chinesische Herrschaft gekommen.

Die Bewohner des Bezirks Rebkong (chin. Tongren), TAP Malho, Provinz Qinghai, marschierten zum Sitz des dortigen Public Security Bureau, aufgebracht über einen Polizeiangriff am Vortag auf ein Auto, in dem ein paar Tibeter reisten.

Protestmarsch in Rebkong am 14. August

Zeugen des Vorfalls sagten, die chinesischen Polizisten, die die Tibeter angriffen, seien betrunken gewesen. „Am 13. August hielt die Ortspolizei, die betrunken schien, vier in einem Fahrzeug reisende Tibeter an und belästigte sie mit barschen Fragen.“

„Schließlich gerieten die Polizei und die Tibeter aneinander und letztere wurden heftig geschlagen“, erfuhr RFA aus dortigen Quellen. Die dabei verletzten Tibeter wurden als Kelsang, Konchog Nyima, Shawo Tsering und Konchog Norbu genannt, wobei Shawo Tsering die schlimmsten Verletzungen davontrug. Ob es auch zu Festnahmen kam, ist nicht bekannt.

Am Morgen des 14. August versammelten sich die Ortsbewohner in dem Dorf Senge Shong, um gegen diese Mißhandlungen durch die Polizei zu protestieren. Dann marschierte die Menge zur Stadt Rebkong, wobei einige Spruchbänder mit der Aufschrift „Die Staatspolizei verprügelt die Leute“, sowohl auf Tibetisch als auch auf Chinesisch, trugen. Von der Demonstration gibt es ein kurzes Video, das die Menge der Tibeter vor der Polizeistation zeigt, sowie die friedlich auf die Polizeistation zu marschierenden Tibeter, die rufen, daß die Polizei ihre Landsleute grundlos geschlagen habe (1).

„Die Polizei verschanzte sich in dem Gebäude und wagte nicht mehr herauszukommen“, verlautet aus der Quelle.

In Rebkong war es schon früher zu zahlreichen Protesten gekommen, darunter auch zwei Selbstverbrennungen in März d. J., nämlich des 34jährigen Mönches Jamyang Palden und des 44jährigen Familienvaters Sonam Dargye. Auf Sonam Dargyes feurigen Protest hin kamen rund 8.000 Menschen in Rebkong zusammen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen

(1) Youtube