20. Dezember 2005
Radio Free Asia, www.rfa.org

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Tibetische Mönche und Nonnen wegen eines Dalai Lama Posters verhaftet

Dharamsala – In einer von Tibetern bewohnten Gegend der Provinz Gansu nahmen die chinesischen Behörden eine Reihe von Mönchen und Nonnen fest, die ein Poster angebracht hatten, auf dem Peking aufgefordert wird, das Gespräch mit dem im Exil lebenden geistlichen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, wiederaufzunehmen.

"Einige Mönche und Nonnen aus dem Kloster Labrang Tashikyil in der TAP Kanlho, Provinz Gansu, wurden verhaftet, weil sie ein Poster angebracht hatten, auf dem sie die chinesische Führung drängten, mit Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama den Dialog zu beginnen", wurde dem Reporter von Radio Free Asia in Dharamsala per Telefon aus Tibet mitgeteilt. "Bei den festgenommenen Mönchen und Nonnen handelt es sich um Thargyal aus der Gegend Arik, Jamyang Samdup aus Drakmar, einen Mönch namens Sherab und um Chokyi Dolma, eine Nonne aus der Gemeinde Gomang... Niemand weiß, wo sie genau hingebracht wurden", verlautet aus der Quelle in Tibet. Der Anrufer fügte hinzu, auch im April seien zwei Nonnen verhaftet worden, deren Namen man allerdings nicht kenne.

"Der Grund für ihre Festnahme war die Anbringung eines Posters am 15. April 2005, auf dem die chinesische Führung aufgefordert wurde, im Hinblick auf eine Lösung der Tibet-Frage Gespräche mit dem Dalai Lama zu beginnen", fuhr der Anrufer aus Amdo fort. "Die Angehörigen der festgenommenen Nonnen und Mönche vermuten, daß sie in einem Gefängnis in Kanlho inhaftiert wurden. Als die Angehörigen die dortigen Beamten um Erlaubnis baten, ihre Verwandten im Gefängnis besuchen zu dürfen, wurde ihnen dies verweigert", hieß es weiter aus der Quelle, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden möchte. "Die Beamten boten den Angehörigen jedoch an, falls sie den Inhaftierten Geld zukommen lassen möchten, könnte dies bewerkstelligt werden".