16. Juli 2012
Phayul, www.phayul.com

Chinesisches Sicherheitspersonal prügelt tibetischen Mönch zu Tode

Ein tibetischer Mönch, der bei einem Checkpoint in Riwoche, Kham, von den Sicherheitskräften angehalten wurde, starb nach den ihm verabreichten exzessiven Schlägen.

Wie aus Quellen im Exil hervorgeht, war Pema Norbu, ein Mönch des Klosters Lhopu, der im Dzongsar Institut in Dege studierte, auf dem Weg in seine Heimatstadt Riwoche, als das Sicherheitspersonal ihn an einem der zahlreichen Checkpoints in der Gegend stoppte.

Straßenkontroll-Checkpost in Ngaba

Sie durchsuchten Pema Norbu. so wie sie es bei allen anderen Tibeter tun, die diese Checkpoints passieren. Einer Quelle zufolge wurden bei dem Mönch „mehrere CDs und eine Reihe von Büchern“ gefunden, die er mit sich herumgetragen haben soll. Er versuchte zu entkommen, wurde jedoch von dem Sicherheitspersonal überwältigt, das ihn schrecklich schlug.

Obwohl Pema Norbu später in ein Krankenhaus in Chamdo eingeliefert wurde, erlag er letzten Endes seinen Verletzungen. Um was für Bücher und CDs es sich handelte, ist nicht bekannt, ebenso wenig wann sich der Vorfall genau ereignete. Pema Norbu stammte aus dem Dorf Lha Khang Tachu im Bezirk Riwoche, er ist der Sohn von Agyal und Delha.

Erst vor einem Monat wurde ein anderer tibetischer Mönch von der chinesischen Polizei in Nyagrong, Kardze zu Tode gefoltert.

Der 36jährige Karwang, ein Mönch des Klosters von Nyagrong, wurde Mitte Mai unter der Anklage, Plakate, auf denen die Unabhängigkeit gefordert wurde, an den Mauern eines chinesischen Regierungsgebäudes angebracht zu haben, festgenommen.

Sie schafften ihn nach Dartsedo, wo sie ihn etwa eine Woche festhielten. Die Behörden versuchten, ihn zu einem Geständnis zu zwingen, daß er der Urheber der Plakate sei, doch der Mönch stritt dies ab. Dann schlugen und folterten sie Karwang dermaßen, daß er einige Tage später verstarb.

Die tibetische politische Führung im Exil übt scharfe Kritik an Chinas repressiver Politik in Tibet, und erklärt, dieser sei die Welle der Selbstverbrennungen zuzuschreiben: „Es steht außer Zweifel, daß die Grundursache für die Selbstverbrennungen die fortwährende Besatzung Tibets ist. Seine Heiligkeit der Dalai Lama und die Tibetische Zentralverwaltung sind nicht das Problem, sondern die Lösung“, schrieb Kalon Tripa Dr Lobsang Sangay in einem Gastkommentar für die Washington Post im vergangenen November.

„Wir ersuchen die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft, Delegationen zur Ermittlung nach Tibet zu schicken, um die Lage aus erster Hand beurteilen zu können. Unabhängige Medien und liberal gesinnte chinesische Intellektuelle sollten Zugang zu Tibet erhalten. Die internationale Gemeinschaft muß Druck auf die Regierung der VR China ausüben, damit sie Freiheit gewährt und die Tibet-Frage zum gegenseitigen Nutzen des tibetischen und des chinesischen Volkes auf dem Weg des Dialogs löst“, schrieb der demokratisch gewählte tibetische Regierungschef.