14. April 2010
TibetCustom, http://www.tibetcustom.com und Phayul, www.phayul.com

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Dringender Spendenaufruf für die Erdbebenopfer in Jyeku in Kham von Tibet Relief Fund

Tibet Relief Fund, London, hat einen Appell für die Opfer der heutigen Erdbebenkatastrophe in Kham gestartet. Spenden können Online getätigt werden unter

Offiziellen Angaben zufolge ist die Zahl der Todesopfer bei dem verheerenden Erdbeben, das die Provinz Qinghai heute Morgen erschütterte, 400 und 10.000 Menschen wurden verletzt.

Unbestätigte Berichte von im Exil lebenden Tibetern, die mit Verwandten dort sprachen, nennen eine viel höhere Zahl an Todesopfern. Ein Tibeter, der mit jemanden aus seinem Heimatdorf sprach, schätzt deren Zahl auf etwa 3.000.

Das Epizentrum des Bebens der Stärke 7,1 auf der Richter-Skala liegt in einer ländlichen Gegend (Dorf Rima) 50 km westlich der Stadt Jyeku (chin. Jiegu oder Gyegu) im Bezirk Yushu (Jyegudo oder Kyegudo in der traditionellen tibetischen Provinz Kham) in der TAP Yushu, Provinz Qinghai. Es traf die Gegend am 14. April um 8 Uhr Ortszeit.

Lage von Kyekudo (durch Klick auf Bild Karte vergrößern)

In Jyekudo, der Hauptstadt des Bezirks Yushu, die mindestens 100.000 Einwohner hat, wurden 80% der Häuser, darunter auch eine Schule und ein Krankenhaus, zerstört. Tausende von Einwohnern der Gegend, von denen über 95% Tibeter sind, hausen nun bei Minustemperaturen schutzlos im Freien. Die Stromversorgung und die Telefonleitungen wurden unterbrochen, daher wird der Kontakt mit der Außenwelt schwierig sein, sobald die Batterien der Mobiltelefone erschöpft sind.

Durch Kontakte von Tibetern zu Verwandten in der Gegend erfuhr Tibet Relief Fund, daß vor Ort großes Chaos herrscht und es schwierig ist, handfeste Zahlen zu bekommen. Die Menschen sind in Panik, weil es keinen elektrischen Strom gibt und sie fürchten, daß sie bald Probleme mit der Wasserversorgung bekommen. Polizei und die Unverletzten tun ihr bestes, um Menschen aus den Trümmern zu befreien. Die chinesische Regierung sendet Militär, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen. Erschwert werden diese durch die bergige Region. Jyekudo ist 500 Meilen vom nächsten Flugplatz entfernt und die Straßen wurden durch das Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Der Dalai Lama sandte heute eine Trauerbotschaft: „Ich bin tief erschüttert über den Verlust an Leben und Besitz durch das schwere Erdbeben, das Kyegudo heute Morgen erschütterte. Wir beten für diejenigen, die ihr Leben bei dieser Tragödie verloren, ihre Familien und alle anderen Betroffenen. Im Tsuglagkhang in Dharamsala wird für sie besondere Gebetszeremonie abgehalten werden. Ich hoffe und bete, daß alle nur mögliche Katastrophenhilfe diesen Menschen bald zuteil werden wird. Ich überlege mir, wie ich selbst dazu beitragen kann.“

Die Menschen der Gegend sind entsetzt über das Ausmaß der Zerstörung. Die Straßen in Jyegu sind voller Leute in Panik, voller Verletzten, von denen viele am Kopf bluten, zahlreiche Schüler liegen unter den Trümmern einer Berufsschule, die zusammenstürzte.

Auch ein bedeutendes Kloster in der Gegend, das Kloster Thrangu, wurde zerstört, wobei 20 seiner Mönche ums Leben kamen und etwa 50 weitere verletzt wurden.

Auf der Website HighPeaksPureEarth kann man Kommentare von tibetischen Netzbürgern sehen, die nur Stunden nach dem Beben ihre Beiträge einsandten. Diese, hauptsächlich in China lebenden Tibeter, drücken ihre große Trauer und Sorge aus.