4. Dezember 2009
Phayul, www.phayul.com

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Tibetischer Sänger wegen „subversiver“ CD verhaftet

Wie von Times-online berichtet, nahmen die chinesischen Behörden am 3. Dezember einen populären tibetischen Sänger fest, weil er angeblich „subversive“ Lieder komponiert und gesungen habe. Tashi Dhondrup wurde in Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, gestellt und verhaftet, wo er sich versteckt hielt, nachdem die Behörden seine Musik verboten hatten.

Der 30jährige Berufssänger gab letzten Monat ein Album mit dem Titel „Folter ohne Spur“ heraus, heißt es unter Berufung auf dortige Quellen bei Times-Online. Diese Platte enthält 13 Lieder, die von der Sehnsucht nach Seiner Heiligkeit dem Dalai handeln und an die Niederschlagung der antichinesischen Unruhen im März letzten Jahres und das dadurch ausgelöste ungeheure Leid erinnern.

Die Auflage von 5.000 CDs war unter den Tibetern der Region Amdo in Osttibet, wo Tashi Dhondrup als ein Star gefeiert wird, im Nu ausgekauft. Die Behörden haben das Album umgehend verboten. Die Behörden in der zentralen Provinz Henan, wo der Sänger Mitglied des Künstlerensembles der Mongolischen Autonomen Region Henan ist, gaben einen Haftbefehl zu seiner Festnahme heraus. Der Musiker, der aus bäuerlichem Hintergrund stammt und erst vor zwei Monaten heiratete, tauchte daraufhin unter.

3. Dezember 2009

The Tibet Post International, http://www.tibetpost.net/

Zwei Tibeter wegen Einträgen in einem Userprofil zu drei Jahren verurteilt

Meldungen aus Tibet zufolge wurden zwei Tibeter, Gyalsang und Nyima Wangchuk, zu jeweils drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Bilder und Reden des Dalai Lama auf ihre Userprofile in dem bekannten chinesischen Chat-Forum qq.com gestellt hatten. Am 1. Oktober, dem Tag, an dem das 60jährige Bestehen der Volksrepublik China gefeiert wurde, waren vier Tibeter in dem Bezirk Sog, Präfektur Nagchu, TAR, festgenommen worden *.

Wie der aus Nagchu stammende und jetzt im Exil lebende Ngawang Tharpa mitteilte, wurden Gyalsang und Nyima Wangchuk vor zwei oder drei Tagen von einem chinesischen Gericht verurteilt. Ihre Angehörigen, die sie nicht besuchen durften, fürchten, daß die beiden grausame Schläge und Folter im Gefängnis erlitten. Sie sind sehr besorgt um ihr Wohlergehen.

Gegen die beiden anderen am 1. Oktober im Bezirk Sog festgenommen Tibeter, Yeshi Namkha und Anyi, ist noch kein Urteil ergangen. Thupten, ein weiterer Tibeter aus dem Bezirk Sog, der in Lhasa festgenommen wurde, wartet ebenfalls noch auf sein Urteil. Die Angehörigen dieser drei Männer wurden ebenfalls nicht über ihren Haftort informiert.

Ngawang Tharpa vermutet, daß die Polizei Gyalsangs, Wangchuks und Namkhas Internet-Einträge und ihre QQ-Konten überwachte, über welche sie Bilder und Reden des Dalai Lama austauschten. Die drei werden auch beschuldigt, mit Personen außerhalb Chinas im Kontakt zu stehen.

Die Behörden im Bezirk Sog verfolgen genau die Aktivitäten und Bewegungen von Tibetern, besonders solchen, die des Englischen mächtig sind.

Ebenso ist nichts über den Verbleib von drei jungen Mönchen des Klosters Nyimaling (Tenzin Sherab, 15, Ngawang Lodoe, 17, und Tsultrim Tendar, 21) bekannt, die letztes Jahr bei einer friedlichen Demonstration verhaftet wurden.

Der 19jährige Chokden Tsultrim, ein Mönch des Klosters Tsandan, wurde wegen Anbringung von Freiheits-Plakaten im Bezirk Sog verhaftet, und der 15jährige Sonam Gyalpo, weil er „Free Tibet“ gerufen hatte. Die Angehörigen dieser Tibeter sind in großer Sorge, weil sie nichts über ihren Verbleib und Zustand erfahren haben. Sie hegen sogar Zweifel daran, ob diese Jugendlichen überhaupt noch am Leben sind.

* 16. Oktober 2009: Drei Tibeter wegen Einträgen über den Dalai Lama in Chat-Foren festgenommen