Sorge um einen von den Nepalesen an China ausgelieferten Tibeter

Kathmandu - Am vergangenen Wochenende stürmte die nepalesische Polizei überraschend in das Tibetan Refugee Reception Centre in Kathmandu, um den aus der Präfektur Tsoshar in Amdo stammenden 27jährigen tibetischen Flüchtling Tsering Dhondup festzunehmen. Nachdem 50-60 Polizisten das Lager durchsucht und ihn anhand von Fotos identifiziert hatten, führten sie ihn ab, obwohl sie weder eine Erlaubnis noch einen Haftbefehl dazu hatten. Am 25. Februar lieferte die nepalesische Immigrationsbehörde ihn an der Grenze von Nepal zu Tibet an China aus. Es besteht große Sorge um sein weiteres Schicksal, denn Folter ist in den chinesischen Gefängnissen gang und gäbe und die Gerichtsverfahren in China entsprechen nicht den internationalen Rechtsnormen.

Die Verhaftung scheint mit Anschuldigungen der chinesischen Behörden im Zusammenhang zu stehen, er habe einen Chinesen in Tibet niedergestochen. Dies ist der erste Fall, daß ein Tibeter direkt in dem vom UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) unterstützten Auffanglager für tibetische Flüchtlinge in Kathmandu festgenommen wurde.

Dieser Vorfall zeigt, in welch prekärer Situation sich die Tibeter in Nepal infolge des wachsenden chinesischen Einflusses in Kathmandu befinden. 2005 wurden die Vertretung des Dalai Lama in Kathmandu und das Tibetische Wohlfahrtsbüro geschlossen.

Ausführlicher Bericht bei ICT: http://www.savetibet.org/

Angesichts dieser Lage wird zu einer sofortigen Protestaktion aufgerufen:

Schreiben Sie bitte an den nepalesischen Botschafter in Deutschland! Protestieren Sie gegen die Auslieferung Tsering Dhundups an die chinesischen Behörden.

Fordern Sie den Botschafter auf, die Sicherheit der tibetischen Flüchtlinge in Nepal zu gewährleisten und diese vor Verfolgung, Folter und Tod zu schützen. Eine Auslieferung an China widerspricht grundsätzlich dieser Verantwortung Nepals, da die Tibeter in China keine fairen Gerichtsverfahren zu erwarten haben. Richten Sie Ihr Schreiben an: