Human Rights Update

Juli 2001

Inhalt
  1. Khenpo Jigme Phuntsok unter Hausarrest, Ausweisung von 8.500 monastischen Studenten aus Serthar
  2. Sechs Personen aus Distrikt Sog zu harten Strafen verurteilt
  3. Ein Mann zu Tode geschlagen
  4. Neun Jahre Gefängnis wegen Unabhängigkeitsparolen
  5. Drei Jahre Gefängnis wegen Vorführens eines Dalai Lama Videos
  6. Kloster Drakar geschlossen, alle Nonnen zum Verlassen gezwungen
  7. China verschärft Anti-Dalai-Lama Kampagne
  8. Ngawang Sangdrol zur Ehrenbürgerin von Florenz ernannt
  9. Eisenbahnprojekt bereitet den Tibetern Verdruß
  10. "Arbeitsteam" in Kloster Rongpo
  11. Neue Verhaftungen
  12. Hohe Steuern bedrücken die ohnehin schon arme Landbevölkerung
Teil 1

Khenpo Jigme Phuntsok unter Hausarrest, Ausweisung von 8.500 monastischen Studenten aus Serthar

In grober Verletzung der religiösen Gefühle des tibetischen Volkes trieben chinesische Behörden über 8.500 Mönche, Nonnen und Laienstudenten aus dem Buddhistischen Institut Serthar in der Karze TAP aus. Der Hauptabt (Khenpo) des Instituts, Jigme Phuntsok, wurde unter Hausarrest gesetzt und die Wohnanlage des Instituts demoliert. Sechs Nonnen sollen infolge des brutalen Vorgehens der Behörden gestorben sein.

Am 18. April 2001 erteilten die chinesischen Behörden den Studenten des Instituts strikten Befehl, in ihre jeweiligen Heimatdistrikte zurückzukehren mit der Begründung, die derzeit dort wohnende Studentenmenge hätte die bereits zuvor festgesetzte Obergrenze von 1.400 bei weitem überschritten.

Das tiefe Mißtrauen der chinesischen Regierung gegen alle monastischen Gemeinschaften in Tibet äußert sich auch in ihrer Einführung von zahlenmäßigen Höchstgrenzen für alle größeren oder kleineren religiösen Einrichtungen in ganz Tibet, entweder indem die Zulassung von Novizen verboten wird oder Massenausweisungen vorgenommen werden", kommentierte Lobsang Nyandak Zayul, leitender Direktor des Tibetischen Zentrums für Menschenrechte und Demokratie. Unter dem Vorwand, es ginge ihm gesundheitlich nicht gut, darf niemand mit Khenpo Jigme Phuntsok sprechen. Man sagt, er würde nach China gebracht werden, sobald sich sein Zustand sich gebessert hat.

Aus mehreren Quellen geht hervor, daß innerhalb von 20 Tagen nach der Ausweisungsorder, vom 20. Mai bis zum 10. Juni 2001, sechs Nonnen gestorben sind. Vier der Nonnen starben infolge des extremen Schocks und zwei begingen Selbstmord, indem sie sich erhängten.

Ein Heer von 3.800 Soldaten und Polizisten war in und um das Institut stationiert, um etwaige Proteste sofort ersticken. Eine zuverlässige Quelle berichtet, daß aus den 18 Kreisen der Karze TAP je 100 PAP-Kräfte und 2.000 PLA-Soldaten bereitgestellt wurden, um die Lage unter Kontrolle zu halten. Augenzeugen bestätigten, daß die verlassenen Behausungen abgerissen wurden, um einer Rückkehr der vertriebenen Mönche und Nonnen vorzubeugen. Eine Quelle berichtete, daß die Abbrucharbeiten am 26. Juni begannen und über 2.900 größere und kleinere Behausungen vollständig zerstört wurden.

Die Politoffiziere aus Peking, die für die Demolierung und Ausweisung verantwortlich waren, setzten eine Obergrenze von 1.400 Mönchen und Nonnen fest. Nur die in Distrikt Serthar ansässigen dürfen in dem Institut bleiben, vorausgesetzt sie kehren sich vom Dalai Lama ab. Bewohner anderer Distrikte wurden gewaltsam nach Hause befördert.

Das auch unter dem Namen Larung Gar bekannte Buddhistische Institut Serthar verzeichnete die größte Belegschaft an Studenten des Buddhismus in ganz Tibet. Das Institut, das 1980 von Khenpo Jigme Phuntsok gegründet wurde, beherbergte rund 10.000 Mönche, Nonnen und Laien, darunter auch etwa 1.000 Chinesen aus Festland-China, Taiwan, Singapur und Malaysia. Der verstorbene Panchen Lama bescheinigte dem Institut nach dessen offizieller Anerkennung 1987 den Status einer "Akademie". Dies war auch der Grund, warum das Institut von der ersten Welle der "patriotischen Erziehung" weitgehend verschont wurde. Außerdem hörte man nie von irgendwelchen politischen oder "separatistischen" Aktivitäten in Serthar.

Teil 2

Sechs Personen aus Distrikt Sog zu harten Strafen verurteilt

Sechs Tibeter aus Distrikt Sog, Präfektur Nagchu, wurden wegen politischer Aktivitäten zu Haftstrafen verschiedener Länge von sieben Jahren bis lebenslänglich verurteilt. Die chinesischen Behörden betrachten die Männer als mit den in Sog seit 1993 wiederkehrenden Widerstandsbekundungen im Zusammenhang stehend. Bis auf zwei sind sie alle Mönche des Klosters Sog Tsendhen in Distrikt Sog. Es ist anzunehmen, daß sie demnächst nach Drapchi verlegt werden.

Der dem TCHRD zugegangenen Information zufolge wurden die sechs, Sey Khedup (27), Tenzin Choewang (64), Tsering Lhagon (41), Yeshi Tenzin (33), Trakru Yeshi (45) und Gyurmey (29), allesamt im März 2000 an unterschiedlichen Tagen und Orten verhaftet. Annähernd 9 Monate später wurden sie Mitte Dezember in einem öffentlichen Prozeß vor das Mittlere Volksgericht von Nagchu gestellt. Sie wurden der Förderung von Aktivitäten der "Separatistischen Dalai Clique" und der "Gefährdung der Staatssicherheit" angeklagt. Das Gericht präsentierte als Indizien für die gegen sie erhobenen Klagen Unabhängigkeitsplakate, hölzerne Druckstöcke und Kassetten mit Reden des Dalai Lama.

Sey Khedrup bekam das härteste Urteil von allen. Wahrscheinlich brachte ihm sein Versuch, bei dem Prozeß die ganze Verantwortung für die gegen sie erhobenen Klagen auf sich zu nehmen, lebenslängliche Haft ein. Ein anderer Grund könnte auch seine Betätigung als Schreiner und seine Anfertigung von Druckstöcken im Kloster gewesen sein. Yeshi Tenzin und Gyurmey wurden während eines Klosterfestes als erste von den Polizisten von Nagchu aufgegriffen und in das Nagchu Haftzentrum gebracht. Die beiden wurden brutal geschlagen und gefoltert, um sie zu zwingen, die Namen ihrer "Komplizen" preiszugeben. Nun wurde Yeshi zu 15 Jahren und Gyurmey zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.

Eines Nachts im März drangen sieben maskierte Männer in das Sog Tsendhen Kloster ein. Sie stellten Tenzin Choewang in der Hauptgebetshalle und brachten ihn in das Nagchu Haftzentrum. Tenzin schlief nämlich als Verwalter des Klosters in der Halle. Am nächsten Tag wurden seine Kleider und Sachen in völligem Durcheinander vorgefunden. Nur von dem außen geparkten Polizeifahrzeug konnten die Mönche auf die Identität der maskierten Männer schließen. Viele nehmen an, daß ein Insasse des Klosters an der ganzen Operation beteiligt war, denn einer der maskierten Männer konnte ganz genau zeigen, in welchen der etwa 180 Zimmer die einzelnen Mönche wohnten. Beim Durchsuchen des Zimmers von Tenzin Choewang entdeckten die Polizisten Kassetten mit Reden des Dalai Lama. Es besteht große Sorge wegen Tenzins Gesundheitszustand, denn während der Gerichtssitzung konnte er nicht aufrecht stehen und mußte von beiden Seiten gestützt werden. Tenzin wurde zu 7 Jahren Haft verurteilt.

Als die Nagchu-PSB-Kräfte zu Tsering Lhagons Behausung kamen, fanden sie Druckblöcke mit Lettern "Free Tibet", "Lange lebe Seine Heiligkeit der Dalai Lama", "Tibet gehört den Tibetern", "China raus aus Tibet". Dafür wurde er in der Folge zu 15 Jahren verurteilt. Trakru Yeshi, der zum Personal des Wasserkraftwerks von Nagchu gehörte, wurde anscheinend zur Tageszeit festgenommen. Seine Arbeitskollegen wurden streng verwarnt, niemand etwas von seiner Verhaftung zu erzählen. Trakru wurde zu 7 Jahren verurteilt.

Die systematische Weise, in der diese Personen festgenommen wurden, ist ein deutliches Zeichen, daß die Behörden schon seit geraumer Zeit ihre Bewegungen und ihr Tun genauestens verfolgen unter der heimlichen Mithilfe von jemand, der sich in Sog Tsendhen gut auskennt. Dieses als "Brutstätte" politischer Aktivitäten bekannte Kloster steht seit einiger Zeit unter strenger Überwachung, die Mönche werden genau beobachtet und ihre Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt.

Berichten zufolge wurden zur selben Zeit wie die 6 Männer auch andere Personen von Sog festgenommen und intensiv vernommen. Thupten Tsering, der Schmied des Klosters, wurde unter dem Vorwand, zu einem Meeting in die Kreisstadt mitgenommen zu werden, in das Nagchu Haftzentrum gebracht. Thupten hatte vor einiger Zeit eine Umzäunung um das Kloster gebaut, was bei den Behörden Argwohn erregte, er hätte damit verhindern wollen, daß Offizielle unangemeldet das Kloster betreten. Er argumentierte, er hätte den Zaun gebaut, um bei Nacht streuende Hunde fernzuhalten und die Verunreinigung des Ortes durch Abfall zu vermeiden. Während der vier Monate in dem Nagchu Haftzentrum wurde er so grausam geschlagen, daß er bei seiner Entlassung seinen rechten Arm nicht mehr gebrauchen konnte.

Serpa Sichoe war, als er verhaftet wurde, im Haus seiner Nichte in Lhasa, wo er sich einer medizinischen Behandlung unterzog. Er wurde nach ein paar Monaten wieder freigelassen. Serpa war 2000 nach Dram (Tibet-Nepal-Grenze) gereist, um seinen Sohn in Nepal zu treffen. Namgyal Soepa wurde etwa 3 Monate festgehalten, durfte jedoch nicht mehr in sein Kloster zurückkehren. Er erlitt ebenfalls gesundheitlichen Schaden durch die harte Behandlung im Polizeigewahrsam. Serpa Sichoe, den die Behörden bereits 1995 wegen eines Bombenattentats in Kreis Sog verdächtigten, wurde im August 1997 zusammen mit Tenzin Choewang, Ngawang Geysar und Namgyal Soepa verhaftet. Serpa und Tenzin kamen nach 7 Monaten, und Namgyal Soepa nach 2 Monaten frei. Ngawang Geysar wurde nach 5 Wochen frei gelassen, aber sprach niemals über seine Erfahrungen. Sein jetziger Status ist nicht bekannt. Seit seiner Entlassung weiß niemand, nicht einmal seine Angehörigen, wo er sich aufhält.

Teil 3

Ein Mann zu Tode geschlagen

Bei einer Massenverhaftung willkürlicher Natur in der Ortschaft Thandong, Kreis Tenchen, Präfektur Chamdo, wurde Tseta Margon so lange geschlagen, bis er starb, und drei weitere Tibeter wurden schwer verletzt. Die Festnahmen erfolgten im Gefolge der Ermittlungen wegen eines Sprengstoffattentats in dem Wohnviertel der Bergwerkarbeiter der Goldmine von Thandong am 11. Juli des Jahres. Auch vier chinesische Goldschürfer sollen verletzt worden sein.

Der Bergbau in der Gegend begann 1990, nachdem eine Gruppe von geologischen Experten die Gemeinde Thandon besuchte, wo es in einem Berg Golderzvorkommen gibt. Seit jener Zeit äußerten örtliche Gemeinden ihre Besorgnis über mögliche ökologische Schäden, aber sie hatten wegen der ihnen drohenden Gefahr schwerer Bestrafung keine Möglichkeit, ihren Verdruß über das Projekt zum Ausdruck zu bringen. Die Behörden hegten Verdacht, die Sprengstoffexplosion könne mit der Opposition der Bevölkerung gegen das Bergwerkprojekt im Zusammenhang stehen. Intensive Ermittlungen wurden durchgeführt, um die "Schuldigen" ausfindig zu machen.

Die Bewohner der Gegend werden häufig von den Kräften des Public Security Bureau (PSB) belästigt und geschlagen, was zum Tod von Tseta Marong führte. Drei weitere Personen (Namen unbekannt) sollen sich auf die schweren Mißhandlungen hin in kritischem Zustand befinden. 16 Tibeter, einschließlich 10 Mönche aus dem Kloster Tsamphung, wurden auf Verdacht hin in Gewahrsam genommen. 12 von ihnen wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt. Das Kloster wurde im Anschluß an die Festnahmen vorübergehend geschlossen.

Teil 4

Neun Jahre Gefängnis wegen Unabhängigkeitsparolen

Der etwa 25 Jahre alte Lobsang Gelek stammt ursprünglich aus Kreis Dhamshung, Bezirk Lhasa. Als Kind ging er einige Jahre lang in die lokale Volksschule und wurde später Mönch in dem Kloster Khangmar.

Am 10. April 1995 begann Gelek zusammen mit Lobsang Choephel, Sonam Choephel, Tenzin Choedak und Sangye Tenphel, alle Mönche des Klosters Khangmar, am Barkhor für Unabhängigkeit zu demonstrieren. Sie riefen Freiheitsparolen wie "Tibet ist unabhängig, Chinesen verlaßt Tibet". Polizeikräfte des Public Security Bureau überwältigten die Demonstranten und führten sie in das im Süden der Stadt gelegene PSB Haftzentrum von Lhasa ab. Dort wurden die Mönche intensiven Verhören unterworfen, damit die Beweggründe für ihr Tun zu Tage kommen sollten.

Etwa im Oktober desselben Jahres verurteilte das Mittlere Volksgericht von Lhasa die Mönche wegen Anklage auf "konterrevolutionäre Aktivitäten" zu verschieden langen Haftstrafen. Gelek wurde mit 5 Jahren Gefängnis und zwei Jahren Verlust der bürgerlichen Rechte bestraft. Nach der Urteilsverlesung wurden Gelek und seine Gefährten in das Drapchi Gefängnis verlegt. Mit der Einführung eines strengeren Regimes in dem Gefängnis wurden die Gefangenen noch unmenschlicherer und erniedrigenderer Behandlung ausgesetzt und zu täglichen militärischen Drills gezwungen. Geleks Freund Sangye Tenphel starb auf die unmenschliche Folterung hin; in den letzten Tagen seines Lebens soll er unter chronischer Depression gelitten haben.

Am 1. Mai 1998 wurden etwa 120 politische und 600 kriminelle Gefangene zu einer Flaggenzeremonie in dem Gefängnishof zusammengetrieben. Plötzlich riefen Kardar, ein Strafgefangener, und sein Freund "Tibet ist unabhängig", und sogleich schlossen sich viele der Anwesenden sich dem Protest an. Die Gefängniswachen und paramilitärische PAP Kräfte stürzten herbei, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Viele Häftlinge wurden geschlagen, in Isolationshaft gesetzt und mit Urteilsverlängerungen bestraft.

Drei Tage später, am 4. Mai, wurden etwa 36 männliche politische Gefangene, 30 weibliche politische Gefangene und 300 Strafgefangene zur Feier des chinesischen Jugendtages auf den Hof geführt, in einer Reihe aufgestellt und von allen Seiten von PAP Kräften und Gefängniswachen, die elektrische Schlagstöcke, Eisenstangen, Taue, und Gewehre hielten, umstellt.

Kaum wurde die Flagge aufgezogen, da schrie Lobsang Gelek mit geballter, erhobener Faust "Tibet ist unabhängig". Die anderen Gefangenen fielen ein, so daß die Lage kurzzeitig außer Kontrolle geriet. Die anwesenden Wachen schossen dann willkürlich auf die Häftlinge und schlugen sie fürchterlich. Viele wurden in Einzelhaftzellen gesteckt.

Gelek wurde mit Stöcken mißhandelt und als der "Anstifter" des Protestes gebrandmarkt. Später wurde er mit einigen weiteren Häftlingen in das PSB Haftzentrum der TAR transferiert, wo sie wegen des Protestes vernommen wurden. Im August desselben Jahres kamen sie nach Drapchi zurück. Im Dezember 1998 wurden 27 Häftlinge, abhängig von dem Grad ihrer Beteiligung an dem Protest, mit Strafverlängerung verschiedenen Ausmaßes belegt. Geleks bisheriges Urteil von 5 Jahren wurde um vier Jahre verlängert, so daß es nun insgesamt 9 Jahre beträgt.

Teil 5

Drei Jahre Gefängnis wegen Vorführens eines Dalai Lama Videos

Ngawang Tsultrim, ein 24-jähriger Rückkehrer aus dem Exil, wurde zu 3 Jahren Gefängnis in Drapchi verurteilt, weil er ein Video des Dalai Lama vorgeführt hatte. Er war im Mai 1999 nach Tibet zurückgekehrt.

Tsultrim kam Ende 1998 nach Indien, wo er sich dem Drepung Loseling Kloster, in Mundgod, Südindien anschloß. Weil er sich nicht an das heiße tropische indische Klima gewöhnen konnte, war Tsultrim zuletzt ständig krank, weshalb er beschloß, nach Tibet zurückzukehren.

In Lhasa wollte er das Videoband, das er aus Indien mitgebracht hatte, einigen seiner Freunde aus der Region Chamdo zeigen. Gleich nach der ersten Vorführung der Kassette im Juli 1999 nahmen PSB Polizisten Tsultrim fest und setzten ihn schwerer Mißhandlung aus. Anfang 2000 wurde er zu 3 Jahren Gefängnis in Drapchi verurteilt. Ngawang Tsultrim stammt aus der Gemeinde Sagang, Kreis Dzokhang, Präfektur Chamdo.

Teil 6

Kloster Drakar geschlossen, alle Nonnen zum Verlassen gezwungen

Anfang 2001 schlossen chinesische Offizielle das Nonnenkloster Drakar und warfen alle 20 Nonnen hinaus. Die von den Dorfvorstehern des Distrikts Nyelam, Präfektur Shigatse, begleiteten Beamten hielten eine Besprechung und verkündeten dann, daß es den Nonnen fortan verboten sei, in dieses Kloster, das einzige der Gegend, einzutreten.

Im Herbst 2000 warnte die Distriktpolizei von Nyelam alle Einwohner der Gegend vor gesetzlicher Verfolgung von Familien, die Töchter in dem Kloster haben. Diesen wurde befohlen, ihre Töchter nach Hause zu holen, andernfalls würden sie als Dissidenten betrachtet und müßten mit schlimmen Folgen rechnen.

Die Beamten taten so, als sei das Kloster nicht von der Regierung genehmigt worden. Diese Behauptung wird allgemein nur als ein Vorwand gesehen, um die Politik der Auslöschung des Buddhismus von tibetischem Boden vehement zu betreiben. "Das Kloster bekam keine finanzielle Unterstützung von der Regierung. Die Genehmigung, welche die Beamten obligatorisch nannten, war nur eine sogenannte Erlaubnis, um unsere Religion zu unterdrücken", meinte Choekyi aus dem Kloster Drakar. Nach seiner Zerstörung sei es mit Spenden von Nonnen und Ortsansässiger wieder aufgebaut worden. Es war der einzige Ort der Anbetung für die lokale Bevölkerung.

Teil 7

China verschärft Anti-Dalai-Lama Kampagne

Lhasa, die Hauptstadt des von China besetzten Tibets, erlebte dieses Jahr erneute Einschränkungen am Tag des seit alters her traditionell gefeierten "Trunglha Yarsol", dem Geburtstag des Dalai Lama. Die chinesischen Behörden verteilten als Teil verschiedener restriktiver Maßnahmen offizielle Merkblätter über die Gesetzwidrigkeit des "Trunglha Yarsol", stießen Drohungen aus und nahmen zwei Tage vor dem betreffenden Datum willkürlich Tibeter fest und sperrten sie ein.

Ein Zirkular mit Titel "Rigorose Unterbindung der illegalen Aktivitäten der "Trunglha Yarsol" Feiern und Wahrung der sozialen Stabilität", das von der chinesischen Regierung am 24. Juni 2001 herausgegeben wurde, hebt den bisherigen Erfolg bei der Zügelung derartiger Geburtstagsfeiern hervor und bekräftigt das Verbot solch "illegaler Verrichtungen" auch für die Zukunft.

Wie verlautet, wurden alleine aus der Region Lhasa Hunderte von Tibetern am 4. Juli 2001 kurzzeitig festgenommen unter dem Vorwand der "Schlag-hart-zu" Kampagne, die seit April wieder in vollem Schwung ist. Die Mehrheit dieser Tibeter werden wegen angeblicher politischer Neigungen verdächtigt, aber nicht "krimineller Delikte" wegen, welche ja die eigentliche Zielscheibe der Kampagne darstellen. "Die willkürliche Natur dieser Festnahmen zeigt nicht nur, wie besessen der Staat ist, potentielle politische Meinungsäußerungen während des Geburtstages zu unterbinden, sondern auch, wie die chinesische Regierung die religiöse Freiheit der Tibeter mit Füßen tritt, indem sie ihren Glauben an ihre überlieferte Religion unterdrückt", erklärte Lobsang Nyandak Zayul, Leiter des TCHRD.

Das Zirkular, das sich brüstet, normale religiöse Tätigkeiten würden garantiert und die religiöse Freiheit geschützt, enthält eine dieser Behauptung zuwider lautende Verfügung, die kategorisch jeder Einzelperson oder Organisation die Begehung des "Trunglha Yarsol" verbietet. Verrichtungen wie Rezitieren von Gebeten, Verbrennen von Räucherwerk und das In-die-Luft-Werfen von tsampa (geröstetes Gerstenmehl) während des Geburtstages gelten als gesetzwidrig. Weiter heißt es, daß das Justizministerium und die Abteilung für Öffentliche Sicherheit entsprechend den Richtlinien der VR China über Kontrollmaßnahmen im Bereich der Sicherheit und des Verkehrswesens jene Personen bestrafen werden, die der Übertretung des genannten Gesetzes für schuldig befunden werden. Darüber hinaus würde gegen diejenigen, welche diese Order in grober Weise verletzen, scharf vorgegangen gemäß dem Strafgesetz der VR China.

Alljährlich am 6. Juli pflegen Tibeter in Lhasa in dem Trunglha Dorf, Gemeinde Ngachen, Stadt Lhasa, zusammenzukommen, um die Zeremonie der Weihrauchverbrennung auszuführen und tsampa in die Luft zu werfen, was zu der feierlichen Begehung dieses Tages gehört. Wie ein unlängst eingetroffener Flüchtling berichtet, kontrollierte das Sicherheitspersonal von Lhasa dieses Jahr verschiedene für Picknicks geeignete Plätze in der Gegend.

Annähernd 16 tibetische Jugendliche mußten je 500 Yuan Strafe zahlen, als sie bei einem Picknick im Karma Kunsang Park im Süden der Stadt angetroffen wurden. Sie befanden sich gerade auf einem 5-tägigen Picknick-Ausflug, und hatten gar keine Absicht, das "Trunglha Yarsol" zu feiern. Trotzdem mußten sie ihre Party mittendrin abbrechen und bekamen nicht einmal Quittungen für die Bußgelder ausgestellt.

Dieses Verbot trat am 26. Juni 2000 in Kraft, als das Industrie- und Handelsamt der Stadt Lhasa ein Zirkular mit dem Titel "Kurze Information der Volksregierung der Stadt Lhasa über die Einstellung der illegalen Begehung des Trunglha Yarsol" herausgab. Das Merkblatt erklärte "Trunglha Yarsol" für gesetzwidrig und untersagte fortan seine Wahrnehmung. Es klagte auch die "Dalai Clique" der "Unruhestiftung in verschiedenen Teilen Tibets an, die unter dem Vorwand solcher Feste wie des Trunglha Yarsol das Mutterland zu spalten versucht". Kopien wurden an alle Klöster, einschließlich der drei großen, Sera, Drepung und Ganden, sowie an Verwaltungsämter, Schulen und regionale Parteikomitees ausgegeben, mit der Betonung, daß insbesondere tibetischen Beamten und Parteimitgliedern die Teilnahme an den "illegalen Aktivitäten" streng verboten sei. Sollte es unerwünschte Zwischenfälle geben, so würden die jeweiligen Ressortchefs zur Verantwortung gezogen, warnte das Zirkular.

Die Behörden schränkten in der betreffenden Zeit die Bewegung von nach Lhasa kommenden Tibetern ein und schikanierten sie verschiedentlich als Vorbeugungsmaßnahme gegen potentielle Akte der "Gefährdung der Staatssicherheit". Im August vorigen Jahres reagierten tibetische Bewohner Lhasas nicht nur scharf auf das Zirkular, sondern setzten sich auch über die offizielle Order hinweg, indem sie die Geburtstagsfeiern für dieses und das folgende Jahr vorbereiteten.

Chinas Tibet-Politik, insbesondere was den Faktor Dalai Lama in der Tibet Frage betrifft, nahm nach dem Dritten Arbeitsforum zu Tibet von 1994 wieder eine härtere Gangart an. Das Forum bezeichnete den Dalai Lama als "den Kopf der Schlange", der "abgehauen werden muß", will man die Schlange töten. Seitdem haben die polemischen Angriffe gegen den Dalai Lama groteske Proportionen angenommen. Mönche und Nonnen werden im Anschluß an die häufigen politischen Indoktrinationen gezwungen, die chinesische Version der Geschichte nachzuplappern und Kritik am Dalai Lama zu üben. Tibeter sowohl im Mönchs- als auch im Laienstand sind weiterhin von Verhaftung und Strafverfolgung bedroht, wenn sie mit der offiziellen Anti-Dalai-Lama-Kampagne nicht konform gehen und beispielsweise gegen das Verbot der Aufstellung von Dalai Lama Photos und der Feier seines Geburtstages handeln.

Teil 8

Ngawang Sangdrol zur Ehrenbürgerin von Florenz ernannt

In Würdigung des Heldenmutes tibetischer politischer Gefangener angesichts des repressiven Regimes der Chinesen verlieh der Stadtrat von Florenz am 16. Juli 2001 einstimmig Ngawang Sangdrol die Ehrenbürgerschaft ihrer Stadt.

In einem an die tibetische Exilregierung gerichteten Brief äußert Paolo Pobbiat, Ngawang Sangdrol, die eine Haftstrafe von 21 Jahren ableistet, werfe ein Schlaglicht auf die Tragödie Tibets. Es sei daher sehr wichtig, daß Florenz, eine an Kultur und Geschichte reiche Stadt, seine Solidarität mit einer Person bekunde, die wie keine andere den mit friedlichen Mitteln ausgetragenen Kampf gegen die Brutalität der chinesischen Regierung repräsentiert. Der Schritt erscheint um so bedeutsamen angesichts solcher Ereignisse wie der Vergabe der Olympischen Spiele 2008 an Peking und des Eintritts Chinas in die Welthandelsorganisation (WTO), welche die wahre Lage in Tibet verdunkeln könnten. Die Idee einer Auszeichnung Ngawang Sangdrols wurde letztes Jahr während einer Tibet-Konferenz konzipiert, als ein Vertreter der italienischen Sektion von Amnesty International sie der Regierungspartei vortrug.

Ngawang Sangdrol (Laienname Rigchog) kommt aus dem Kloster Garu, Lhasa. Zuerst wurde sie 1987 im Alter von nur 10 Jahren verhaftet, weil sie bei einer Demonstration mitgemacht hatte, und für 15 Tage eingesperrt. Im August 1990 demonstrierte sie wieder und wurde ohne Anklage 9 Monate lang festgehalten. Ihre jetzige Haftstrafe begann im Juni 1992, als sie wegen ihres Versuchs, zusammen mit anderen Nonnen aus Garu zu demonstrieren, zu 3 Jahren verurteilt wurde. Im Oktober 1993 wurde ihre Strafe um 6 Jahre verlängert, weil sie Freiheitslieder im Gefängnis aufgezeichnet hatte. Im Juli 1996 erfolgte dann die zweite Haftverlängerung um 8 Jahre, weil sie in ihrer rukhag (Einheit) ihren Unmut zum Ausdruck gebracht hatte. Wegen Teilnahme an den Protesten vom Mai 1998 in Drapchi wurde ihre Strafe um weitere vier Jahre verlängert. Mit insgesamt 21 Jahren Haft ist sie die weibliche politische Gefangene mit der längsten Strafe in Tibet.

Teil 9

Eisenbahnprojekt bereitet den Tibetern Verdruß

Trotz des starken Medienrummels um Chinas ehrgeizige Pläne zum Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Gromo und Lhasa, die als die höchste der Welt gilt, haben Tibeter Befürchtungen wegen der negativen Auswirkungen auf Leute, die in unmittelbarer Nähe zu dem Baugelände wohnen.

Anfänglich war für die Errichtung des Bahnhofs Lhasa ein Grundstück in der Gegend der Ortschaften Yabda und Sangmo in Kreis Toelung Dechen vorgesehen. Die dortigen Einwohner waren ziemlich aufgebraucht, als ihnen aufgetragen wurde, nach Kreis Phenpo Lhundrup umzuziehen. Sie machten eine schriftliche Eingabe an den Kreischef, worin sie ihren Wunsch ausdrückten, in Toelung Dechen zu bleiben. Das Problem löste sich allmählich, als die betreffenden Kader versprachen, den Rat ihres Vorgesetzten einzuholen. Schließlich wurde beschlossen, den Bahnhof in dem Dorf Dip, Gemeinde Tsalgungthang, Stadtgebiet Lhasa, zu bauen. Das Dorf Dip liegt in der Nähe der Ortschaft Lewu an der anderen Seite des Kyichu Flusses. Auch eine Brücke soll über den Kyichu Fluß gebaut werden.

Die Eisenbahnlinie verläuft durch Nagchu nach Dechen, Mar und Ghurum in Kreis Toelung Dechen. Die Felder, durch welche die Strecke führt, werden vermessen und markiert, wogegen sich die Bauern heftig wehren. Sie sprechen davon, daß die in Aussicht gestellte Entschädigung viel zu gering sei und ihnen nur einen kurzweiligen Vorteil bringen würde, während sie später einen riesigen Verlust bei ihren jährlichen Erträgen zu beklagen hätten.

Gleich nach Bekanntgabe des Starts der eigentlichen Arbeiten erklärte der Kreischef Dolkar, das Eisenbahnprojekt würde etwa 30.000 Menschen des Kreises Gewinn bringen und 75% der Einwohner des Landkreises enorm begünstigen. Der Distrikt gilt wegen seiner hohen Getreideproduktion als einer der besser situierten um Lhasa herum. Durch die Konfiszierung würden jedoch Dreiviertel der angeblich von dem Projekt Begünstigten ihr Ackerland verlieren und allmählich der Verarmung anheimfallen. Aus einer anderen unbestätigten Quelle verlautet, über 100 der in dem Gefängnis Nyari, Shigatse, einsitzenden Tibeter würden zu dem Eisenbahnbaugelände zum Arbeitseinsatz gebracht werden.

Teil 10

"Arbeitsteam" in Kloster Rongpo

Wegen angeblichen politischen Aktivismus hielten Kader eines Arbeitsteams politische Umerziehungsklassen für die Mönche des Klosters Rongpo, Distrikt Rebkong, Provinz Qinghai. Wie auch bei anderen Klöstern wurden die Novizen unter 18 Jahren des Klosters verwiesen. Diese besuchten eine eigens für sie von Lama Tenzin Jigme eingerichtete Schule mit 60 Schülern und 8 Lehrern, in der Englisch, Tibetisch und Buddhismus gelehrt wurden. Die Kader verlangten, daß die ausgewiesenen Jungens statt dessen in eine reguläre Schule gingen. Lama Tenzin konnte die Offiziellen überzeugen, ihn die Schule weiter führen zu lassen, indem er ihnen versicherte, er hätte sie nicht aus politischen Motiven gegründet und würde für etwaige unerwünschte Vorfälle die Verantwortung übernehmen.

Unser Informant, der 23-jährige, ursprünglich aus Distrikt Rebkong, Provinz Qinghai, stammende Gedun Nyima, wurde mit 13 Jahren Mönch in Kloster Rongpo. Dieses Kloster mit einer gegenwärtigen Stärke von 500 Mönchen stand auf der Liste des "erhaltenswerten Kulturerbes", und im März 2001 wurden sogar 10.000 Yuan zu seiner Renovierung bereitgestellt. Nyima berichtet, Jigme Dawa, einer seiner Mitmönche, sei 1998 nach seiner Rückkehr aus Indien, wo er sich ein Jahr zu Studienzwecken aufhielt, festgenommen und für drei Jahre eingesperrt worden. Im März 2001 sei er entlassen worden. Gedun Nyima war zuerst 6 Jahre in Kloster Rongpo und trat dann in Kloster Guemar ein. Die Kader hätten die 80 Mönche von Guemar immer wieder vor der Aufstellung von Dalai Lama Photos gewarnt, aber diese hätten die Bilder dennoch behalten.

Teil 11

Neue Verhaftungen

Kloster Tsenyi: Einer zuverlässigen Quelle aus Tibet zufolge nahmen PSB Kräfte der Distrikte Ngaba und Marthang (Ngaba TAP), Provinz Sichuan, vier Mönche des Klosters Tsenyi, Distrikt Ngaba, Provinz Sichuan, fest. Im August 2000 hatten die vier heimlich Unabhängigkeitsblätter in einer Ortschaft von Distrikt Ngaba angeklebt. Im Dezember desselben Jahres wiederholten sie ihr Tun in Distrikt Marthang.

Als sie von derartigen politischen Aktivitäten in der Region erfuhren, durchsuchten die Beamten das Kloster Tsenyi, wobei sie einige Flugblätter und Druckstöcke entdeckten. Daraufhin wurden im März 2001 Jigme (33) aus Gemeinde Garsam, Jinpa (30) aus Gemeinde Toema, Khedrup (45) aus Gemeinde Tsaru und Kelsang (40) aus Gemeinde Tsenyi festgenommen. Wohin sie gebracht wurden, weiß niemand.

Kloster Bhugon: Drei Mönche aus Kloster Bhugon, Präfektur Chamdo, wurden im Mai 1997 wegen Anbringens von Wandplakaten mit Unabhängigkeitssprüchen verhaftet. PSB Kräfte nahmen Gonpo Gyaltsen (24), Ngawang Nyima (24) und Tsering Nyima (22) in Gewahrsam und hielten sie einen Monat in Drayab fest, wonach sie in das Haftzentrum von Chamdo verlegt wurden. Ende Oktober verurteilte das Volksgericht von Chamdo Gyaltsen und Nyima zu 5 Jahren, und Tsering Nyima zu 4 Jahren Haft. Die drei müssen ihre Strafen im Drapchi Gefängnis ableisten.

Teil 12

Hohe Steuern bedrücken die ohnehin schon arme Landbevölkerung

Eine riesige Steuerlast wurde den Bewohnern der Gemeinde Gangkar, Tingri, Präfektur Shigatse, auferlegt. Dort wohnen hauptsächlich Bauern, die von den geringen Erträgen leben, welche die kleinen, ihnen zugeteilten Felder einbringen. Die Leute bauen hauptsächlich Weizen und Bohnen an, und der Wert ihres durchschnittlichen jährlichen Ertrages beläuft sich auf etwa 4.000 Yuan. Die Regierung hob zwar 1997 die Steuer auf Ernteerträge auf, erhob aber statt dessen Steuern auf Viehbestand: 5 Yuan je Pferd, 1 Yuan je Schaf und 2 Yuan je Rindvieh. Jedes Jahr im Winter muß das Dorf 5 Schafe für die lokale Beamtenschaft an die lokale Verwaltung abliefern.

Abgesehen von der Landwirtschaft verdienten sich die Leute noch ein wenig, indem sie Lasten für ausländische Expeditionsgruppen an der Grenze zu Nepal die Berge hinauftrugen. Ein Träger bekam einen Lohn von 800 Yuan (600 für den Aufstieg und 200 für den Abstieg), wovon 20 Yuan als Steuer abgeführt wurden. Dieser Steuersatz wurde jetzt aber mit der Begründung, das Geld würde für Entwicklungsarbeiten in dem Dorf benötigt, auf 450 Yuan erhöht.

In einem anderen Dorf Guedor Po leben die meisten Bewohner von Darlehen, denn über die Hälfte ihres Einkommens wird ihnen vom Staat in Form von Steuern abgenommen. In jedem Dorf dieser Gegend gibt es mindestens 9 Familien, die in so verarmt sind, daß sie kaum eine volle Mahlzeit am Tag einnehmen können. Pasang berichtet, in seinem Dorf, in dem es etwa 80 Kinder im schulfähigen Alter gebe, sei gar keine Schule gewesen, weshalb die Kinder überhaupt nicht zur Schule gehen konnten. Deshalb brachte er zwei von seinen 6 Kindern nach Indien. Die chinesischen Behörden unternahmen alles, um jene Familien zu bestrafen, die ihre Kinder zur Schulbesuch nach Indien sandten. Sie wollen verhindern, daß noch mehr Mönche, Nonnen und Kinder nach Indien entfliehen.

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