IGFM-Resolution 2005
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Die Mitgliederversammlung der IGFM Internationale Gesellschaft für Menschenrechte - Deutsche Sektion - e. V. hat auf ihrer Jahreshauptversammlung am 24. April 2005 diese Resolution beschlossen:
Resolution zur Lage der Menschen- und Bürgerrechte in der Volksrepublik China
Angesichts der von der KP Chinas verursachten Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik China (VRC), die durch zahlreiche Beispiele belegt und durch Zeugenaussagen während der Tagung der IGFM bestätigt wurden, insbesondere
- angesichts des Verbots von Falun Gong im Juli 1999, das eine staatliche Verfolgung legitimierte und bisher zu 1583 verifizierbaren Foltertoden führte (Stand April 2005), der Verfolgung der romtreuen Katholiken und der protestantischen Hauskirchen,
- angesichts der fortgesetzten Hinrichtungen, des ,unmenschlichen Betriebs der LAOGAI-Arbeitslager, der ernstzunehmenden Berichte über den Handel mit Organen bzw. Körperbestandteilen von Hingerichteten und deren Verwertung für Organtransplantationen, medizinische Exponate und sogar kommerzielle Ausstellungen,
- angesichts der erneuten militärischen Drohungen gegen Taiwan und des von der chinesischen Regierung neu verabschiedeten Anti- Abspaltungsgesetzes, das eine militärische Intervention gegen Taiwan legalisiert und damit die internationale Sicherheit gefährdet,
- angesichts der Tatsache, dass die Politik der VRC in Bezug auf Ost-Turkestan und Tibet nicht im Einklang steht mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, wie es in den Resolutionen 1514 und 1541 der Vereinten Nationen von 1960 niedergelegt ist. (Dieses Recht umfasst die sprachlich-kulturelle, religiöse und sozioökonomische Autonomie. Auch volle staatliche Souveränität ist möglich, wenn sich ein Volk dafür entscheidet),
- angesichts der Vorwürfe des "Terrorismus" gegenüber Menschen, die nur auf friedliche Weise Politik betreiben,
- angesichts des fortwährenden Drucks der KP Chinas auf den europäischen Satelliten Betreiber Eutelsat, der dadurch eine Vertragsverlängerung mit dem chinesischsprachigem TV-Sender NTD verweigerte. Seit Mai 2004 sendete NTDTV unter anderem auch unzensierte Berichte über die Menschenrechtssituation in der VR China, die zum Teil von der chinesischen Bevölkerung empfangen werden konnte,
appelliert die IGFM im Interesse einer Verbesserung der Menschenrechtssituation in der Volksrepublik China
1. an die deutsche Bundesregierung:
- sich für die Einbringung eines Antrags einzelner oder mehrerer Staaten an die UN-Menschenrechtskommission einzusetzen, die VRC wegen schwerer und nachhaltiger Menschenrechtsverletzungen zu verurteilen,
falls ein derartiger Beschluss nicht zustande kommt eine Überprüfung der Menschenrechtssituation in der VRC im Hinblick auf systematische und schwerwiegende Verletzungen der Menschenrechte gemäß Resolution No. 1503 ECOSOC anzuregen,
- die Androhung militärischer Intervention in Taiwan als Mittel einer im Widerspruch zu demokratischen Prinzipien stehenden politischen Einflussnahme zu verurteilen,
- an dem nach der blutigen Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung in Peking 1989 von der EU und den USA gegen die VR China verhängten Waffenembargo festzuhalten,
in den "Menschenrechtsdialog" verstärkt Menschenrechtsorganisationen einzubinden,
- die Regierungen der VRC und der HKSAR (Hong Kong Special Administration Region) aufzufordern, das allgemeine und geheime Wahlrecht in Hong Kong einzuführen und sich dabei an die Vereinbarungen des Sino-Britischen Übernahmevertrages und die Vorschriften des Hong Kong Basic Law zu halten und das Parlament und die Bevölkerung Hong Kongs über dieses Wahlrecht allein bestimmen zu lassen,
2. an die Mitglieder der Menschenrechtsausschüsse des Deutschen Bundestages und des Europa-Parlaments:
- die Volksrepublik China verstärkt zu besuchen und zu versuchen, freie und unkontrollierte Begegnungen mit Vertretern aller demokratischen politischen Strömungen, insbesondere der Tibeter in Tibet und der Uighuren in Ost-Turkestan zu erreichen,
- freien Zugang zu Laogai-Arbeitslagern und Gefängnissen zwecks Kontrolle der dort herrschenden Lebens- und Arbeitsbedingungen zu fordern und von der VRC zu verlangen, über das Strafsystem offen zu sprechen.
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