21. April 2022
Caixin, https://www.caixinglobal.com

China wird dieses Jahr 300 Millionen Tonnen Kohle mehr zum Verbrauch bereitstellen

Chinesische Spitzenpolitiker wiederholten die Wichtigkeit der Kohle für die Energiesicherheit ihres Landes und veröffentlichten einen Plan, nach dem dieses Jahr die Kohleproduktion um 300 Millionen Tonnen gesteigert werden soll.

Der Staatsrat, Chinas Kabinett, verpflichtete sich am Mittwoch bei einem Treffen, bei dem der Premierminister Li Keqiang den Vorsitz hatte, die Kohleproduktion und alle Projekte zu unterstützen, womit die Energieversorgung sichergestellt wird. Die Produktionszunahme würde um 7 % von Chinas für dieses Jahr vorgesehenem Kohleverbrauch ausmachen.

Wie Analysten feststellten, spiegelt der offizielle  Brennpunkt des Interesses an Kohle nach dem Energiemangel im letzten Jahr die Sorge derjenigen wider, die die Richtlinien der Politik bestimmen. Sie meinten, das werde auch an Chinas steigendem Energiebedarf und der Abnahme von Kohleimporten bei so viel durch den Krieg in der Ukraine verursachten Unsicherheiten deutlich.

Der Kontext ist folgender: Das feierliche Versprechen des Kabinetts, die Kohleproduktion zu steigern, deutet darauf hin, daß China die Zunahme der Fördermenge, die im letzten Vierteljahr von 2021 begann, aufrechterhalten will.

China hat sich ehrgeizige Langzeitziele für das Klima und die Entwicklung von Plänen für die Produktion von erneuerbarer Energie gesetzt, aber Kohle hat immer noch die Priorität bei der Absicherung der Energieversorgung des Landes und aus ihr werden landesweit etwa 60 % der Elektrizität gewonnen.

Nach einem im März von der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) veröffentlichten Dokument wird China die die Menge der geförderten Kohle durch neue Projekte erhöhen, bestehende erweitern und stillgelegte Einrichtungen wieder öffnen.

Ein Bericht der China Energy Investment Corporation sah voraus, daß der Kohleverbrauch Chinas 2022 um 2,2 %, d. h. auf  4,37 Milliarden Tonnen, steigen werde. Die Stromerzeugung und die chemische Industrie werden bei steigender Nachfrage die Hauptverbraucher sein.